Menu Schließen

Zürich: Besetzung und Blockade des Bellevues durch Schüler*innen

Nach der erfolgreichen Besetzung der Kantonsschule Stadelhofen am 8. Februar 2017 durch Zürcher Gymnasiast*innen war heute bereits die nächste Aktion geplant: Über Mittag wurde das Bellevue teilweise besetzt und der Tram- und Autoverkehr blockiert. Wir spiegeln hier den Aufruf der Schüler*innen zu ihrer Aktion und der Verknüpfung des Widerstandes gegen die Sparpolitik in der Schule mit anderen betroffenen Bereichen des Service Public. (Red.)
Von SchülerInnen gegen die Sparpolitik

Gegen Sparmassnahmen überall! Gegen die Logik der leeren Kassen!

Am 8. Februar besetzten wir SchülerInnen bereits das Gymi Stadelhofen. Wir protestierten damit gegen den Abbau im Bildungsbereich. Doch nicht nur in der Bildung soll massiv gespart werden, auch den ÖV trifft es hart.
Bis 2019 sollen 188 Mio. Franken eingespart werden. Der Schiffszuschlag für PendlerInnen und allgemein Billetverteuerungen sind die Folge. Der Kanton verlangt zudem, das Angebot des ZVV zu verringern, sowie allgemein Kosten zu senken und Erträge zu steigern. Was das heisst ist klar: Abbau beim ohnehin schon ausgelasteten Personal, in erster Linie bei denen, die nicht unter einem Gesamtarbeitsvertrag stehen. Es trifft also die schlecht Geschützten wieder am härtesten…
Die Frage, weshalb der Kanton gerade beim ZVV so massiv spart, ist berechtigt. Denn der ZVV erreicht im schweizweiten Vergleich sogar den höchsten Deckungsgrad (Kostendeckung durch direkte Einnahmen). Zudem haben die jährlichen Defizite seit 20 Jahren nicht zugenommen – und das trotz erweitertem Angebot. Es kann also nicht daran liegen, dass der ZVV „zu teuer“ ist. Gespart wird schlicht aus Prinzip – und als logische Konsequenz der sogenannten „Politik der leeren Kassen“. Die Praxis der Tiefsteuer-Politik für Superreiche und Unternehmen führt logischerweise zu Steuerausfällen. Die Löcher in der Kasse werden also bewusst geschaffen! Die Folgen sind dann die Kürzung der Staatsausgaben für den Service Public (d.h. Schulen, Spitäler, ÖV). Da nützt uns auch das Gefasel vom „Wirtschaftsstandort Zürich“ nichts, denn profitieren tun einzig die Wohlhabenden.
Wenn im öffentlichen Dienst immer mehr Mittel gestrichen werden, funktioniert dieser zunehmend schlechter. Letzten Endes lässt sich mit dieser Entwicklung dann begründen, weshalb Privatisierungen von öffentlichen Institutionen nötig sind. Unter diesem Trend leiden alle, die sich keine Behandlung in einem Privatspital leisten können und sich anstatt in der Limousine im Tram fortbewegen.
Wir müssen uns nicht nur gegen die einzelnen Abbaumassnahmen, sondern auch gegen die dahinter stehende Logik als solche gemeinsam wehren.

Stoppen wir die Abbaupolitik des Kantons!

Freie Bildung, Freie Mobilität – Für Alle!

Hier noch ein Video von der Aktion am 8. Februar:

Verwandte Artikel

1 Kommentar

  1. Pingback:Schweiz: Die SchülerInnenproteste gehen in die nächste Runde ‹ BFS: Sozialismus neu denken – Kapitalismus überwinden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert