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Skandalöse Erhöhung der Studiengebühren in Basel

Der Universitätsratsrat der Uni Basel hat gestern (19. Dezember 2013) beschlossen, die Semestergebühren von derzeit 700 auf künftig 850 Franken zu erhöhen. Der Entscheid soll ab Herbstsemester 2014 in Kraft treten. Auch die Gebühren für immatrikulierte Doktorierende werden um 200 Franken erhöht und betragen neu 350 Franken pro Semester.

von BFS Basel

Mit dieser Entscheidung wird die Universität Basel zur teuersten Uni der Deutschschweiz. In Zürich bezahlen Studierende 720 Franken, während Berner Studierende 784 Franken aufbringen müssen. Teurer als Basel sind nun nur noch die Hochschule St. Gallen (1220 Fr.) sowie die Università della Svizzera italiana (2000 Fr.). In der Westschweiz liegen die Studiengebühren im Übrigen tiefer: Genfer Studierende bezahlen 500, Neuenburger 515, Lausanner 580 Franken.

Scheinheilige Begründung

Die Erhöhung der Studiengebühren wird mit der Forderung der Trägerkantone (BS und BL) gerechtfertigt, die Mehreinnahmen der Universität um 4 Millionen Franken zu erhöhen. Vor allem Baselland hatte dies zur Bedingung gemacht.
Noch am Tag der Entscheidung hatten rund 150 Studierende vor dem Sitzungssaal des Unirates gegen die sich abzeichnende Erhöhung demonstriert. Der Unirat versuchte jedoch erfolgreich, jeglichem Kontakt mit den Studierenden aus dem Weg zu gehen und verlegte die Sitzung kurzer Hand an einen geheimen Ort.

Fächerumstrukturierung und Intransparenz

Die Gebührenerhöhung ist bei weitem nicht das einzige Problem, mit dem sich Studierende der Uni Basel derzeit auseinandersetzen müssen: Im Rahmen einer geplanten Umstrukturierung der philosophisch-historischen Fakultät drohen auch mehrere Studienfächer zusammengelegt oder gar gestrichen zu werden. Vor allem das Studienfach Gender Studies soll entweder abgeschafft oder aber nur noch in Form einiger Module als Teil eines allgemeineren Studiengangs studierbar sein.
Die Fakultätsversammlung der phil. hist. Fächer ist auf Grund fehlender Kompetenzen nicht in der Lage, dieser Situation Abhilfe zu verschaffen. Zwar kann sie dem Universitätsrat Vorschläge und Konzepte unterbreiten, die letztliche Entscheidung verbleibt aber beim Universitätsrat und dem Rektorat.
Seit einigen Monaten schon treffen sich wöchentlich Studierende zu sogenannten Dienstagtreffen, um die aktuellen Änderungen der Universität Basel kritisch zu beleuchten und um sich gegen die Verschlechterung und Verteuerung des Bildungsangebotes zur Wehr zu setzen. Die Bewegung steckt noch in ihren Anfängen, doch scheint sie – angesichts der Untätigkeit der öffiziellen Studierendenvertretung (Skuba) – die einzige Möglichkeit, um sich mittel- und langfristig zu einer kämpferischen und unabhängigen Organisation der Studierenden und der Universitätsangestellten zu entwickeln.

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