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Solidarität mit den Entlassenen an der Uni Zürich!

Die Kioske und das Verkaufslokal der Zentralstelle der Studierenden der Universität Zürich (ZSUZ) sind mittlerweile geschlossen – die ebenfalls der Stiftung gehörenden Drucker- und Kopiergeräte werden wohl bald abtransportiert. Der Konkurs der ZSUZ schlägt ein, sowohl für die Studierenden, welche wichtige Angebote verlieren, aber vor allem für die 28 Angestellten, welche ihren Job verlieren.
von BFS Zürich

Ist wirklich die Digitalisierung schuld?

Die Nachricht des Konkurses vor zwei Wochen kam für die Studierenden und auch für den Grossteil der Angestellten unerwartet. Und dies, obwohl die ZSUZ als Stiftung per Eigendefinition zu einer Mehrheit von studentischen Stiftungsräten geführt werden musste. Die nicht vorhandene Kommunikation der Stiftungsräte und des VSUZH, der eng mit der ZSUZ zusammenarbeitete und als politische Vertretung der Studierenden fungiert, verdeutlicht auf dramatische Art die Problematik der intransparenten Studierendenpolitik des Studi-Bürokratenkuchens. Wären die finanziellen Probleme und deren genauen Gründe schon früher bekannt gewesen, wäre es möglich gewesen, dass sich die Studierenden (und andere) für die von ihnen benötigten Angebote wie das Druckereiangebot und die Arbeitsstellen der nun Entlassenen hätten einsetzen können. Aufgrund der vielen Unklarheiten über die Gründe des Konkurses und die Zukunft der Angebote und der Angestellten bleibt uns derzeit nur die Spekulation über die Auslöser des Konkurses und wenig Möglichkeiten, uns mit mehr als Worten solidarisch mit den Entlassenen zu zeigen.
Spekulieren über die Gründe lässt sich einiges. Die offizielle Begründung des ZSUZ und auch der Uni war immer wieder das Gerede von der „Digitalisierung“. Un- und Modewort zugleich, dient es als einzigen offiziellen Erklärungsversuch für den Konkurs einer über 100 Jahre alten Institution. Verantwortung übernehmen muss so niemand, weder die Stiftungsräte, noch der VSUZH, oder die Uni. Die Spekulationen werden genährt durch das Gerücht, dass die ZSUZ seit dem Jahr 2017 Miete – oder zumindest eine höhere Miete – für die Räumlichkeiten und Infrastruktur zahlen muss, die sie an der Uni nutzt.

Private Unternehmen, die in die Bresche springen?

Der Konkurs muss uns aber auch noch anderweitig zu denken geben. Durch das Verschwinden der ZSUZ öffnen sich an der Uni Räume, welche für private Betreiber*innen lukrativ sein können. Im Irchel wurde kürzlich der Betrieb der Asia-Mensa von der Restaurantkette „Mishio“ übernommen. Ein Teil des bisherigen Personals wurde entlassen. Es scheint also im Bereich des Möglichen zu liegen, dass bald private Unternehmen, beispielsweise die Valora-Kioskkette, die ehemaligen Angebote und Standorte der ZSUZ übernehmen könnten.
Die Uni-Leitung möchte nun prüfen, für welche „studienrelevanten Angebote“ ein Bedürfnis herrscht und wie diese kostendeckend betrieben werden können. Sie verliert dabei kein Wort zu den Menschen, welche ihre Arbeitsstellen verlieren. Die Uni-Leitung versucht mit dem VSUZH Lösungen zu suchen, jedoch nur für die Angebote für die Studierenden. Die Uni, wie auch der VSUZH, sind unserer Meinung nach in der Pflicht, Möglichkeiten zu suchen wie die 28 ZSUZ-Arbeiter*innen weiter beschäftigt werden können!
Wir Studierenden müssen die nun begonnenen Diskussionen genau verfolgen und gegebenenfalls gegen die Pläne der Uni aktiv werden. Denn dies ist unsere Uni und nicht die Uni von Konzernen und Profitinteressen.
 
Folgendes Flugblatt haben wir heute an der Universität Zürich verteilt (anklicken für gesamtes Dokument):

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8 Kommentare

  1. Lea

    Ja, sehr produktiv. Den VSUZH kritisieren, der sich in Freiwilligenarbeit totkrüppelt, um Gelder für Sozialpläne für kommerziell Angestellte einer privatrechtlichen Stiftung einzuwerben, während ihr selbst däumchendrehend auf euren neoliberalen Hintern hockt. Die Studierendenbasis ist stolz auf euch.

    • Mähna

      Selbstverständlich trägt auch der VSUZH eine mitschuld. Freiwilligenarbeit ist keine Ausrede für schlechte Arbeit. Dass Angestellte nun auf der Strasse stehen damit zu rechtfertigen ist Respektlos.

    • albert

      Wir denken es ist wichtig, sich mit den Entlassenen zu solidarisieren. Unserer Meinung nach hat auch der VSUZH Fehler begangen, die zur Entlassung von 28 Menschen führten, das kritisieren wir. Da spielt es keine Rolle, ob sich jetzt Menschen “totkrüppeln”, um Sozialpläne zu erarbeiten.
      Was an unsern Hintern neoliberal ist, würde uns sehr interessieren, vielleicht kann die Studierendenbasis das noch ausführen?

  2. Brigitta Bühler

    Als langjährige Mitarbeiterin am Kiosk Irchel bedanke ich mich bei all meinen Kunden ( Studenten und Uni-Mitarbeiter ) für ihr Vertrauen und Offenheit. Ich persönlich bedaure sehr, dass es zu solch einem Desaster gekommen ist. Ich bin mit ihrer Berichterstattung einer Meinung. Dieser Konkurs kommt nicht von ungefähr wenn man bedenkt, dass man schon 10 Jahre versuchte die ZSUZ wieder auf Vordermann zu bringen. Aber dass es dann doch so schnell kommt und das noch vor Weihnachten gibt uns Mitarbeiter den Rest.

  3. Klartext

    Hattet ihr eine Bewilligung des Rektoratsdienstes, um das oben genannte Flugblatt zu verteilen? Wo genau finde ich mehr Informationen zu der “Hochschukzeitung IMÜBRIGEN”? ODer war das nur ein Mantel, um die Verteilaktion irgendwie zu rechtfertigen, für die ihr eigentlich keine Bewilligung hattet und nur der BEfriedigung eurer eigenen Ideologie galt?

    • toller

      Bis zum Beweis des Gegenteils ist die Hochschule ein Ort, wo die Meinungsfreiheit herrscht. Wir nehmen uns also das Recht, uns zu äussern, wann und zu welchen Themen wir wollen. Anstatt dich mit Bewilligungsrecht zu befassen und andere Menschen zu bevormunden, solltest du dir überlegen, wie es möglich ist, dass Leute einfach so ihre Jobs verlieren. Wenn du bei deinen Recherchen nicht weiter kommst, dann liegt es sicher an ideologischer Verblendung. Mit nicht genehmigten Grüssen, BFS

  4. Myrta Tischhauser

    Somit möchte auch ich mich, bei Euch allen ganz herzlichst bedanken, für Eure Unterstützung und euer Mitgefühl.
    Es war eine schöne, intensive Zeit mit Euch. Ich habe viele schöne Erinnerungen mitnehmen dürfen,durfte grossartige Menschen kennenlernen, das wird mir immer bleiben, schön dass ich euch kennenlernen durfte,ihr seid einfach grossartig. Ich hoffe für euch alle,dass es in irgend einer Form weitergeht.
    Dieser Konkurs hat uns alle getroffen,aber trotzdem, es werden sich andere Türen öffnen, davon bin ich überzeugt.
    Kiosk Zentrum: Myrta Tischhauser

  5. Klartext

    Fakt ist, dass ihr eine Bewilligung braucht, um an der UZH zu flyern. Das hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Denn wenn ein ach so bössr Konzern auf dem Unigelände einfach Flyern würde, dann wärt ihr die ersten, die die Meinungsfreiheit mit Füssen treten und ein Verbot fordern würdet.

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