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Zürich: Solidaritätsdemonstration mit dem Generalstreik in Katalonien

Am 3. Oktober 2017 – zwei Tage nach der Abstimmung über die Unabhängigkeit – traten die Lohnabhängigen in Katalonien in den Generalstreik, um gegen die massive Repression der spanischen Polizeinheiten gegenüber der katalanischen Bevölkerung zu protestieren und um ihre Forderung nach Unabhängigkeit und dem Ende der Austeritätspolitik zu bekräftigen. Die Bewegung für den Sozialismus organisierte in Zürich eine Solidaritätskundgebung zur Unterstützung des Streiks. Wir veröffentlichen hier die Medienmitteilung, die anlässlich der Demonstration verschickt wurde. (Red.)

von BFS Zürich

Am Dienstagabend, 3. Oktober 2017 haben sich 200 Personen auf dem Schaffhauserplatz in Zürich versammelt und sind von da aus lautstark vor das spanische Konsulat an der Riedtlistrasse 17 im Kreis 6 gezogen. Vor dem Konsulat wurde eine Kundgebung abgehalten, um die Solidarität mit dem Generalstreik in Katalonien auszudrücken und um gegen die massive Repression gegen die Unabhängigkeitsbewegung zu protestieren. Anschliessend wurden diese Forderungen an einer Demonstration bis zum Limmatplatz, über die Langstrasse bis zum Helvetiaplatz auch auf die Strasse getragen.
Der Aufruf zum Generalstreik in Katalonien wurde massenhaft befolgt. In den Streik getreten sind heute nicht nur die gut organisierten Hafenarbeiter und Feuerwehrleute von Barcelona, sondern verschiedene Sektoren der Arbeiterschaft, der Bauern und der Staatsangestellten. Zudem haben sich Eltern- und Quartiervereine dem Streik angeschlossen. Deshalb war der heutige Aktionstag ein sozialer Streik und blockierte weite Teile des gesellschaftlichen Lebens in Katalonien.
Dieser Streik ermöglicht dem linken Flügel innerhalb Unabhängigkeitsbewegung ihre Position zu stärken. Der linke Flügel sieht in der Unabhängigkeit auch nur ein Etappenziel und verbindet die Autonomiebestrebungen mit sozialpolitischen Forderungen. Es geht der Linken in Katalonien nicht darum, den «Reichtum» der wirtschaftsstarken Region rund um Barcelona für sich zu behalten. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung ist seit den Massenprotesten im spanischen Staat ab 2011 (Indignados, 15M, mareas, Bewegung gegen Zwangsräumen etc.) zunehmend nach links gerückt und breite Bevölkerungsschichten kamen zur Einsicht, dass ein Bruch mit der Austeritätspolitik der spanischen Zentralregierung nur möglich ist, wenn Katalonien politisch selbstständig wird.
Um diesen linken Flügel zu unterstützen, haben wir unseren Protest lautstark auf die Strassen getragen. Denn auch wir in Zürich kennen die verheerenden Auswirkungen der bürgerlichen Sparpolitik nur allzu gut. Die autoritären Tendenzen der staatlichen Organe und die Austeritätspolitik sind in ganz Europa zu spüren. Es ist deshalb an der Zeit, dass auch die Linke länderübergreifende Antworten findet. Solidarität zu zeigen und ein Bewusstsein für die gemeinsame Problemlage zu schaffen sind ein erster, notwendiger Schritt in diese Richtung.
Es ist davon auszugehen, dass der spanische Zentralstaat mit allen Mitteln versuchen wird, die Loslösung Kataloniens zu verhindern. Es ist auch weiterhin mit massiver Repression gegen die katalanische Bevölkerung zu rechen. Wir werden auch in den kommenden Wochen und Monaten Seite an Seite mit den katalanischen Lohnabhängigen stehen, ihr Recht auf politische Selbstbestimmung verteidigen und ihren Kampf gegen die brutale Sparpolitik – komme sie von der Zentralregierung oder der katalanischen Regionalregierung – tatkräftig unterstützen.




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