Zürich: Demo zum Welt-Kobane-Tag
Vor 10 Jahren blickte die Welt gebannt nach Kobane an der syrisch-türkischen Grenze. Die Mörderbanden des „Islamischen Staats“ zogen nach Norden, nachdem sie zuvor in Städten wie Mosul oder Rakka ihr Terrorregime ausgerufen hatten. Wir alle kannten die Berichte vom Genozid im Şengal-Gebirge, wo die Jesid:innen leben. Die Zeit stand still, man hielt den Atem an.
Und dann widerstand Kobane. Freund:innen der kurdischen Freiheitsbewegung sicherten die Stadt, Internationalist:innen strömten zur Grenze, um sich an der Verteidigung zu beteiligen. Weltweit gingen Hunderttausende auf die Strassen, um ihrerseits den dortigen, auch unsrigen Kampf zu unterstützen. Schulter an Schulter, einmal quer durch die Welt, Solidarität heisst Widerstand.
Wir atmeten ein, aus, die Spannung entlud sich und der „Islamische Staat“ wurde zurückgeschlagen. Langsam, aber beharrlich, bis das Kalifat ganz in Trümmern lag. Trümmer, auf denen das revolutionäre Projekt Rojava weiter aufgebaut und verteidigt wurde, das seinerseits Symbol der Hoffnung geworden ist. Weil es zeigt, dass eine andere Gesellschaft möglich ist.
Heute, 10 Jahre nach der Schlacht um Kobane, erinnern wir an diesen Moment der Befreiung. Wir wissen zugleich um die anhaltenden Angriffe und Besetzungen durch die Türkei, um die versuchte Sabotage des Projekts durch die Grossmächte USA und Russland, um die Bedrohung durch islamistische Schläferzellen. Der Kampf für ein freies Rojava ist lange nicht vorbei.
Wir wissen ebenfalls um ein Jahrzehnt Solidarität, um ein Jahrzehnt intensiven Austauschs und gegenseitiger Unterstützung, um ein Jahrzehnt, an dessen Ende der Kampf der Kurd:innen für eine freie Gesellschaft zu den historischen Kämpfen unserer Zeit gehört. Kommen wir zusammen, gehen wir gemeinsam auf die Strasse, knüpfen wir bei den vergangenen Kämpfen an und machen wir weiter!
Überall ist Kobane – überall ist Widerstand!