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Zürich: Feministische Aktionswoche an den Kantonsschulen

Im Vorfeld des internationalen Frauenkampftages am 8. März organisieren Frauenkollektive sowohl an den Zürcher Hochschulen, als auch an den Kantonsschulen eine feministische Aktionswoche. Die Gymi-Schülerinnen haben für ihre Veranstaltungsreihe ein Manifest verfasst, indem sie eine «Bildung ohne Sexismus» fordern. Wir veröffentlichen das Manifest sowie den aussergewöhnlichen Veranstaltungskalender. (Red.)

Manifest «Bildung ohne Sexismus»

Wir, die Schüler*innen der Kantonsschulen der Stadt Zürich erheben Anspruch auf eine emanzipatorische Bildung, die soziale Gleichheit fördert, anstatt sexistische und diskriminierende Stereotypen und Strukturen zu reproduzieren. Denn entgegen Behauptungen ist unsere Kantonsschule nicht frei von Diskriminierungsformen. Wir fordern eine Auseinandersetzung mit folgenden, von Schüler*innen gesammelten, Punkten. Diese sollen einen Denkanstoss zur Lernkultur und Umgangsform unserer Gymnasien bieten:

1. Eine überwiegende Mehrheit der behandelten Texte und Bücher sind ausschliesslich von weissen, privilegierten Cis-Männern verfasst.

2. Der Aufklärungsunterricht weist tiefgreifende Mängel auf: Auslassung der zahlreichen Nebenwirkungen der Pille/anderer hormoneller Verhütungsmittel und unzureichende Informationen über nicht-hormonelle Verhütungsmethoden.

3. Unsere Bildungsinhalte tabuisieren verschiedene sexuelle Ausrichtungen und alternativen Beziehungsformen.

4. Die Differenzierung von biologischem und sozialem Geschlecht (‘Sex’ und ‘Gender’) wird nicht vermittelt.

5. Der Sportunterricht sowie der halbjährliche Sporttag weisen eine stereotype Unterteilung der Schüler*innen aufgrund ihres Geschlechts auf.

6. Sprachpolitik wird auch im Sprachunterricht gänzlich vernachlässigt: Gegenderte Sprache ist Norm, die sich dahinter verbergende Diskriminierung wird unhinterfragt weitergegeben.

7. Fächerübergreifend werden die konstruierten gesellschaftlichen Rollenbilder bereits durch die Zuschreibung unterschiedlicher Fähigkeiten (in beispielsweise sprachlichen vs. naturwissenschaftlichen Bildungs-Bereichen) aufrechterhalten.

Anstatt uns eine kritische Hinterfragung von klischierten Rollenbildern zu vermitteln, unterstützt unser Schulalltag die Sozialisierung der Zweigeschlechtlichkeit. Dies zeigt sich in zahlreichen Details. Wir fordern alle Kantonsschulen zu einem Umstrukturieren auf, was die obig genannten Punkte betrifft. Wir brauchen deine Unterstützung bei der Fertigstellung dieses Manifests und sind auf deine Inputs und dein Interesse angewiesen. Melde dich also ungeniert mit neuen Argumenten und Denkanstössen.

Wir sind zu erreichen über bildungohnesexismus@immerda.ch

Eine Forderung der Schülerinnen.

Veranstaltungsreihe «Bildung ohne Sexismus»

Montag, 4. März:

Bea Loosli (Ladyplanet) – Natürliche Verhütung: Tabulos und humorvoll erzählt Bea Loosli von Ladyplanet über den weiblichen und männlichen Zyklus. Dabei geht es um die hormonelle Verhütung im Einklang mit der Natur und über das Thema Menstruation.
11.30-13.30 / Kantonsschule Zürich Nord, Backsteingebäude W306

Franziska Schutzbach – Wissen und Geschlecht: Franziska Schutzbach macht einen Input zum Thema „Wissen und Geschlecht“. Also zu der Frage, was in unserer Gesellschaft als relevantes Wissen definiert wird, und wie es dazu kommt, dass deshalb meistens „Männerwissen“ zum Kanon wird und an Schulen, Universitäten usw. gelehrt wird.
16.30 / LG Rämibühl, untere Mensa

Andrea Fehr – Awareness: Andrea Fehr erklärt was Awareness überhaupt bedeutet und geht unter anderem auf Themen wie Self-Awareness und Prinzipien der antisexistischen Awareness ein.
19.00 / Kantonsschule Stadelhofen, Zimmer 3

Dienstag, 5. März:

Chri Hübscher – Dimensionen von Geschlecht: Ein Vortrag über die verschiedenen Dimensionen von Geschlecht. Das Thema Gender wird von Chri Hübscher allgemein diskutiert und behandelt.
12.25-13.10 / Liceo Artistico, Liceosaal

Christoph Gosteli (Männerbüro) – Stereotypen von Frauen und Männern: Christoph Gosteli vom Männerbüro hält ein Referat zu fünf Thesen, welche das Geschlechterverhältnis in unserer Gesellschaft beleuchten.
16.30-17.30 / Kantonsschule Freudenberg, Zimmer 116

Rahel El Maawi – Rassismus und Sexismus: Auf den Spuren einer intersektionalen, antirassistischen und feministischen Praxis. Ein gemeinsames Gespräch mit der soziokulturellen Aktivistin Rahel El Maawi.
17.00-18.00 / Liceo Artistico, Liceosaal

Mittwoch, 6. März:

Gülsha Adilji – Marktfeminismus: Die Journalistin und Fernsehmoderatorin Gülsha Adilji hält einen Vortrag mit anschliessender Diskussion zum Thema Feminismus im Allgemeinen und insbesondere dem Marktfeminismus.
12.30 / Kantonsschule Zürich Nord, Auditorium, 4. Stock Trakt C

Christa Binswanger – Die Vielfalt von Geschlecht: Im Alltag gehen wir meist davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Geschlecht lässt sich aber auch ganz anders fassen: vielfältig und vielgestaltig. So steht die Vielfalt des Geschlechts und seine historische Einbettung im Zentrum des Beitrags von Christa Binswanger.
16.30-17.30 / Kantonsschule Wiedikon, Singsaal

Luisa Ricar – Pornografie und Feminismus: Welche Rollenbilder werden in herkömmlichen Pornos reproduziert und wie funktionieren die dahinterstehenden Produktionen? Was muss erfüllt werden, damit pornografische Bilder emanzipatorisch sind? Und warum geht uns das alle etwas an? Mit Luisa Ricar.
16.00 / Kantonsschule Zürich Nord, Auditorium, 4. Stock Trakt C

Lorena Covolan – Sexuelle Selbstsicherheit: Schüler*innen werden im selbstbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität gefördert. Sexuelle Selbstsicherheit bedeutet sich selbst zu mögen und die eigenen Bedürfnisse zu kennen und auszudrücken. Lorena Covolan macht Sexualpädagogik, die Freude macht.
19.00 / Liceo Artisitco, Liceosaal

Kinoabend „Female Pleasure
21.00 / Hauptgebäude Universität Zürich, KOL-E-21 (Eintritt 3.-)

Donnerstag, 7. März:

Marion Strunk – Workshop: Nackt in der Kunst = Sexismus?: In einer Auseinandersetzung mit der Nacktheit in der Bildenden Kunst wollen wir die Frage: „Was ist Sexismus in der Kunst?“ mit Marion Strunk besprechen.
14.00-15.00 / LG Rämibühl, Studiobühne

Sandra Hotz – Feminismus, Geschlecht und Recht: Im Vortrag Feminismus, Geschlecht und Recht wird die Rolle von Gender im Recht von Sandra Hotz thematisiert und ansatzweise erklärt.
17.00 / Gymnasium Unterstrass, Theatersaal

Anna Béatrice Schmaltz – Stereotype Rollenbilder: Anna Béatrice Schmaltz ist Sozialarbeiterin und Aktivistin und leitet einen Workshop zum Thema stereotyper Rollenbilder.
18.00-19.00 / Kantonsschule Freudenberg, Zimmer 62

Theater „Lysistrata eine Feministensau“: Lysistrata ist eine Frau aus Athen und hat absolut keinen Bock mehr auf Krieg. Ihre Lösung? Ein Sexstreik. Das heisst: Keine Schäferstündchen mehr bis die (sexhungrigen) Männer Frieden schliessen.
19.00 / Kantonsschule Zürich Nord, Auditorium, 4. Stock Trakt

Freitag, 8. März:

Anna Rosenwasser (LOS) – Sehr, sehr gay: Was heisst „queer“? Und was hat das mit dem Frauentag zu tun? Berufslesbe Anna Rosenwasser erklärt das Homo-Durcheinander.
12.30-13.15 / Gymnasium Unterstrass, Theatersaal

Frauen*Demo zum 8. März
Gymitreffpunkt 18.00: Landesmuseum
19.00 / Winterthur

Samstag, 9.März:

Frauen*Demo zum 8.März
Gymitreffpunkt 13.45: Kunsthaus
14.00-17.00 / Hechtplatz Zürich

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