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Für eine ökosozialistische Alternative!

Wir stecken in einer ökologischen und sozialen Krise. Der Klimawandel ist eine Bedrohung für die Welt, wie wir sie kennen (lernen). Der folgende Text wird als Flyer anlässlich des weltweiten Klimastreiks am 24. Mai 2019 verteilt.

von BFS Zürich und BFS Jugend Zürich

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich mehr und mehr. Aktuell findet das sechste grosse Artensterben statt, zahlreiche Landstriche versinken im Meer und andere Gebiete werden ausgetrocknet. Als Folge der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen müssen Menschen fliehen. Damit der Klimawandel nicht noch verheerendere Folgen als die bis jetzt zu verzeichnenden Vertreibungen und Verluste von Artenvielfalt nach sich zieht, müssen wir uns bemühen und alle am gleichen Strang ziehen. Nur so können wir gemeinsam das Ziel von nur 1.5° C Erwärmung des Pariser Klimaabkommens erreichen, das die Schweiz mitunterzeichnet hat.

Die Klimakrise ist eine soziale Frage

Die Schweiz muss ihre CO2-Emissionen bis 2030, also bis bereits in 11 Jahren, auf Netto null reduzieren. Wir müssen uns also bewusst sein, in welchen Sektoren global am meisten Treibhausgase entstehen, um dort den Hebel anzusetzen. 43% der Ausstösse entstammen der Stromerzeugung und Heizung, 20% werden durch die Industrie ausgestossen und 18% entstehen durch den Strassenverkehr. Nicht zu unterschätzen ist der Fleischkonsum und die Tierhaltung, die 14% zu den globalen Emissionen beitragen. Die Emissionen des Flugverkehrs werden gerne überschätzt, diese betragen nur 2% (Trotzdem sollte das Fliegen aufs Minimum beschränkt werden). Diese Zahlen verdeutlichen, dass einzelne Massnahmen und individuelles Verhalten nicht die dringend benötigte Wende herbeiführen können. Die westlichen Industrieländer haben historisch mit Abstand am meisten CO2-Emissionen verursacht und tragen die Hauptverantwortung dafür, dass bereits mehr als zwei Drittel des C02-Budgets für das 1.5 Grad-Ziel aufgebraucht sind. Auch die Klimastreikbewegung hat mit ihrer Forderung nach Netto 0 C02-Emissionen bis 2030 erkannt, dass Staaten wie die Schweiz ihren C02-Ausstoss am schnellsten reduzieren müssen.

Kontrolle über die Produktion

Es gilt auch zu berücksichtigen, dass für viele Menschen lokale Nahrungsmittel, eine klimafreundliche Heizung und andere nachhaltige Konsumentscheide gar nicht in Frage kommen, da sie sich diese nicht leisten können. Um eine weitreichende Wirkung zu erzielen und die Klimakatastrophe abzuwenden, müssen wir nicht nur in Frage stellen, wie wir Konsumgüter konsumieren, sondern vor allem auch wie wir sie produzieren. Was brauchen wir wirklich für ein gutes Leben ohne materielle Sorgen und Nöte? Wie viel Mobilität und Vernetzung sind nötig und wie viele materielle Gebrauchsgegenstände brauchen wir wirklich, um unsere Lebensgrundlagen zu sichern? Unsere Produktionsprozesse müssen eben diesen Fragen angepasst werden. Wir wollen keine Produktion, die riesige Gewinne durch Ausbeutung und Zerstörung von Menschen und Umwelt erwirtschaftet. Wir wollen keine Gesellschaft, in der die Produktionsmittel so ungleich verteilt sind. Und wir wollen keine Gesellschaft, die auf Wachstumszwang gründet. Denn unsere natürlichen Ressourcen können diesen Wachstumszwang nicht mehr lange befriedigen. Wir sind daran, uns selbst den Boden unter den Füssen zu entziehen.

Zusammen können wir ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zum Wohle aller erschaffen und die drohende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen infolge des Klimawandels gemeinsam verhindern. So schwer es uns auch fallen mag: wir müssen uns die Konsequenzen unseres Handelns bewusst machen und neue Organisations- und Handelsformen sowie eine globale Wirtschaftssteuerung schaffen, die berücksichtigt, dass weniger entwickelte Gebiete auch weniger Schuld tragen. Nur so können globale Ungleichheiten und Schaden an der Umwelt vermindert werden.

Konkret ist folgendes zu tun:

Innerhalb einer auf Profit und Wachstum ausgelegten, also kapitalistischen Wirtschaft lässt sich die Klimakrise nicht lösen. Der Kapitalismus ist Teil des Problems und fordert stetig die Zerstörung weiterer natürlicher Ressourcen und die Nutzung von fossilen Energieträgern. Ein unmögliches Unterfangen auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen.

Ziehen wir die Verursacher*innen in die Verantwortung! 100 Firmen verursachen 71% der industriellen Treibhausgasemissionen. Diese sollten auch am meisten zur Herstellung der Klimagerechtigkeit beitragen und für den Schaden, den sie seit Jahren in der Umwelt verursachen, aufkommen.

Demokratische Kontrolle der Produktion. Private Firmen sind darauf ausgerichtet Profit zu erwirtschaften. Wir aber fordern, dass alle Menschen ein Recht auf die Ressourcen haben, die sie wirklich zum Leben benötigen. Um dies zu erreichen, muss die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen statt Profite unser Handeln bestimmen.

Übergang von fossilen Brennstoffen zu grünen Industrien! Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf nachhaltige Energieversorgung wird aufwändig und teuer werden. Wir müssen einen radikalen Umbau der Industrie bei gleichzeitiger Job-Sicherheit der Beschäftigten fordern. Sowohl Umschulungen als auch vorübergehende soziale Ausgleichsmassnahmen müssen vorangetrieben werden. Und schliesslich dürfen wir uns nicht auf Technologien verlassen, um Emissionen zu verringern, denn das Problem ist ein gesellschaftliches und kein technisches.

Lasst uns diese Bewegung stärken! Lasst uns zusammen für eine ökologische und soziale Zukunft kämpfen!

System Change not Climate Change!

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