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Neue Ausgabe der antikap ist da!

Die 11. Nummer unserer Zeitschrift „Antikap“ ist da! Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf dem Thema Ökosozialismus. Natürlich gibt es aber auch andere Artikel über Feminismus, Rechtsentwicklung oder die Frage, ob wir revolutionäre Parteien brauchen. Folgendes Editorial führt die Leser*innen in die neue Ausgabe ein. Weiter unten kannst du zudem einfach und schnell die „Antikap“ abonnieren.

von der „Antikap“-Redaktion

Dieser Sommer war geprägt von zwei grossen Bewegungen: der Frauen*streik am 14. Juni war riesig und konnte mehr als 500’000 Menschen in der ganzen Schweiz auf die Strasse bringen. Und auch die Klimastreikbewegung hat in den letzten Septemberwochen international erneut zu grossen Demonstrationen aufgerufen und hunderttau- sende Menschen in zahlreichen Städten mobilisiert. In Bern waren an der nationalen Klimademo am 28. September mehr als 60’000 Menschen auf der Strasse.

Beide Bewegungen wurden von den Medien als die grossen Themen der Wahlen in der Schweiz beschrieben. Der Frauen*streik vom 14. Juni und vor allem die Klimastreikbewegung haben auch die Wahlresultate beeinflusst. Noch nie haben sich so viele Frauen* zur Wahl gestellt und Parteien, welche sich traditionell mit dem Thema Umweltschutz befassen, haben von den Wahlen profitiert. Zu meinen, dass sich mit der Stärkung der traditionell als «links» bezeichneten Parteien die aktuelle «Klimapolitik» radikal ändern wird und von Seiten des Staates ernsthafte Schritte zur Abwendung der Klimakatastrophe gemacht werden, wäre ein Irrtum. Innerhalb des kapitalistischen Wirtschaftssystems wird sich das Problem des Klimawandels und der anhaltenden Umweltzerstörung nicht beseitigen lassen.

Es braucht einen Systemwandel und ein grundsätzliches Umdenken innerhalb der Gesellschaft! Die auf unendliche Profitmaximierung ausgerichtete Wirtschaft und damit verbunden die von vielen liberalen Parteien propagierte Lösung des «grünen Kapitalismus» muss überwunden werden. In einer Welt mit begrenten natürlichen Ressourcen und fein aufeinander abgestimmten Ökosystemen, lässt sich keine ernstgemeinte Klimapolitik verfolgen und gleichzeitig auf unendliche finanzielle Gewinne setzen.

Die anhaltenden Proteste der Klimastreikjugend zeigen, dass die Dringlichkeit des Themas und die Notwenigkeit des Handelns scheinbar von vielen Menschen wahrgenommen werden. Die Proteste bleiben vor allem in Ländern wie der Schweiz, Deutschland und Schweden stark, welche zwar zu den Hauptakteuren der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und des damit verbundenen Klimawandels gehören, sich jedoch mit ihrem Wohlstand und ihrer privilegierten Position im internationalen Machtgefüge länger vor den gravierenden Folgen schützen können.

In dieser Ausgabe der «antikap» wollen wir uns mit dem Thema Ökosozialismus als eine Alternative und antikapitalistische Perspektive im Kampf gegen den Klimawandel befassen und diesen Begriff mit an- deren Themen wie beispielsweise Feminismus oder Marxismus zusammendenken. Dazu möchten wir u.a. das Manifest für einen Feminismus der 99% von Nancy Fraser, Cinzia Arruzza und Tithi Bhattacharya vorstellen, welches verschiedene antikapitalistische, marxistische und ökosozialistische Stossrichtungen mit feministischen Forderungen vereint. Welche öko- sozialistische Perspektive gibt es? Wie lassen sich die Begriffe bzw. Bewegungen Ökologie und Feminismus verbinden? Ferner möchten wir die Klimastreikbewegung, die Möglichkeiten der Organisation und die Formen des Protests behandeln. Wie geht es weiter mit der Klimastreikbewegung in der Schweiz? Oder wie können antikapitalistische Positionen in die Debatten zum Klimawandel eingebracht werden.

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