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Virus, Kapitalismus und die lange Depression

Das kapitalistische System wird zur Zeit von zwei sich gegenseitig beeinflussenden Krisen heimgesucht: der COVID-19-Pandemie und einer globalen Rezession. Das Virus macht unsäglich viele Menschen krank, die schlecht vorbereiteten Gesundheitssysteme werden mit Patient*innen überhäuft, und die Unternehmen haben bereits massiv Arbeiter*innen entlassen. Ashley Smith vom neuen antikapitalistischen US-Magazin Spectre interviewt den marxistischen Wirtschaftswissenschaftler Michael Roberts über die Wurzeln dieser kapitalistischen Katastrophe und die wahrscheinlichen Auswirkungen auf Politik, Bewusstsein der Lohnabhängigen und die Kämpfe in den kommenden Jahren.

von Michael Roberts*; aus Spectre

Ashley Smith: Das Coronavirus hat scheinbar eine globale Rezession, wenn nicht sogar eine Depression ausgelöst. Was ist mit der Weltwirtschaft geschehen?

Michael Roberts: Ich denke es ist eine korrekte Charakterisierung, die Coronavirus-Pandemie eher als „Auslöser“ denn als Ursache für den schnell voranschreitenden Einbruch von Produktion, Investitionen, Beschäftigung und Einkommen in der Weltwirtschaft zu bezeichnen. Ich bin sicher, wenn diese Katastrophe vorbei ist, werden die etablierten Ökonom*innen, Unternehmen und die Behörden behaupten, dass es sich um eine exogene Krise handelte, die nichts mit irgendwelchen inhärenten Mängeln der kapitalistischen Produktionsweise und der sozialen Struktur der Gesellschaft zu tun hatte.

Das war das Argument der Mainstream-Ökonomie nach der Großen Rezession von 2008/09. Und wieder einmal wird diese Mehrheit versuchen nicht zu erklären warum der Kapitalismus regelmäßige und wiederkehrende Krisen in der Produktion und bei den Investitionen erlebt.

Diese Krisen haben sich etwa alle 8-10 Jahre ereignet, seit der Kapitalismus weltweit zur dominierenden Produktionsweise sowie prägend für die sozialen Beziehungen geworden ist. Der letzte Einbruch war einer der tiefsten und wurde daher Große Rezession genannt, in der fast jede kapitalistische Wirtschaft bis zu 18 Monate lang schrumpfte.

Die „Erholung“ danach war die längste seit über 100 Jahren, vom Sommer 2009 bis heute. Aber es war auch die schwächste Erholung aller Zeiten, mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP), der Investitionen, der Löhne und der Produktivität, das weit unter dem Durchschnitt der letzten 50 Jahre lag. Deshalb habe ich diese Periode in meinem gleichnamigen Buch als „Die lange Depression“ bezeichnet.

Die Expansion nach 2009 dauerte aufgrund einiger Sonderfaktoren über zehn Jahre. Der erste war eine enorme Kreditspritze in das Bankensystem und die starke Senkung der Zinssätze durch die Zentralbanken. Dies ermöglichte es den Unternehmen, billig Kredite aufzunehmen und steigende Schulden zu bedienen, obwohl die Rentabilität des Kapitals in den produktiven Sektoren nahe an den historischen Tiefstständen blieb und sich nach 2009 kaum erholte.

Zweitens, weil die Rentabilität niedrig blieb, haben die Unternehmen die Investitionen in neue Technologien nicht wirklich erhöht, sondern stattdessen ihre Belegschaften als billige Arbeitskräfte gehalten und ausgebaut: mittels der „gig-economy“, Null-Stunden-Arbeitsverträgen, Temporär- und Teilzeitbeschäftigung sowie mittels der Einwanderung von noch „billigeren“ Arbeitskräften. Dies hielt die Lohnkosten niedrig, bedeutete aber auch, dass das Wachstum der Arbeitsproduktivität erbärmlich war.

Drittens wurde die billige oder zinslose Kreditaufnahme in einen Anstieg der Aktienkurse umgewandelt; die großen Unternehmen, die Gewinne erzielten, wie Amazon oder Apple, bauten Bargeldreserven auf, um ihre eigenen Aktien am Aktienmarkt zurückzukaufen, was zu einem Boom an den Aktien- und Anleihemärkten führte. Noch nie gab es einen so großen Unterschied zwischen der Fantasiewelt der Finanzmärkte und den produktiven Sektoren der „Realwirtschaft“. Das fiktive Kapital, wie Marx das erstere nannte, schoss auf Kosten der letzteren in die Höhe.

Aber alle guten Dinge kommen zu einem Ende. Und lange vor dem Ausbruch der Pandemie verlangsamte sich die kapitalistische Weltwirtschaft rapide. Das reale BIP-Wachstum war in den meisten großen Volkswirtschaften auf unter 2 Prozent pro Jahr gesunken; im Falle Japans und der Eurozone lag es unter 1 Prozent. Und viele wichtige so genannte Schwellenländer wie Mexiko, Argentinien und Südafrika befanden sich bereits in der Rezession.

Die globalen Unternehmensgewinne stagnierten bestenfalls. Die produktiven Investitionen waren rückläufig. Der internationale Handel war rückläufig, was zum Teil auf den sich verschärfenden Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen war.

Aber auch dieser Krieg war kein Zufall, sondern das Ergebnis der Erkenntnis der regierenden US-Strateg*innen, dass China die bis dahin von Amerika ausgeübte technologische Führungsrolle einzunehmen begann. Die Verlangsamung des Produktivitätswachstums und der Investitionen in den USA bedeutete, dass die Hegemonie der USA bedroht war.

So steuerte die Weltwirtschaft im Jahr 2020 ohnehin auf einen Einbruch zu. Die Pandemie war der Auslöser, um diesen zu beschleunigen – und zu vertiefen. Man könnte sich das Coronavirus als den Wendepunkt in diesem Szenario vorstellen; es hätte auch etwas anderes sein können. In diesem Sinne ist die Pandemie kein exogener Schock, sondern tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil der Krise.

Einige haben versucht, die Schuld für die Krise dem Virus und nicht dem System zuzuschreiben und versprechen, dass wir nach dem Abklingen der Pandemie eine Erholung erleben werden. Was sagst du zu dieser Behauptung? Was sind die tieferen Ursachen der Krise?

Einige argumentieren, dass COVID-19 wie ein „schwarzer Schwan“ oder eine „unbekannte Unbekannte“ ist, um den berüchtigten Satz von Donald Rumsfeld zu Beginn der Invasion im Irak zu verwenden. Die Europäer*innen dachten, bevor sie nach Australien kamen, dass alle Schwäne weiß seien. Und doch gab es auch schwarze, aber sie waren unbekannt und nicht einmal auf ihrem Radar. Aber COVID-19 ist kein „schwarzer Schwan“.

Abgesehen davon, dass die Weltwirtschaft, wie ich argumentiert habe, bereits auf einen Einbruch zusteuerte, gibt es noch einen weiteren Grund. COVID-19 entstand wegen des Kapitalismus. Das Streben nach einer intensiven Landwirtschaft weltweit, ohne Rücksicht auf Umwelt und Natur, hat dazu geführt, dass sich die Menschen näher an wilde Tiere herankommen, die früher weit entfernt waren.

Viele dieser Tiere haben Viren und Krankheitserreger in sich getragen, gegen die sie seit tausenden von Jahren immun sind. Nun haben die intensive Landwirtschaft und das Töten von Wildtieren dazu geführt, dass Krankheitserreger von Tieren auf Menschen überspringen, die keine Immunität gegen diese haben.

Sicher, sobald sich diese Pandemie abschwächt, was sie zweifellos wird, kann eine gewisse Normalität wieder hergestellt werden. Aber es wird noch mehr Krankheitserreger geben, und COVID-19 selbst könnte ebenfalls zurückkehren. Die Grippe kommt jedes Jahr und tötet viele Menschen; das wird auch für diese neuen Viren gelten.

Wird es eine schnelle Erholung der Wirtschaft geben, so dass wir zum „business as usual“ zurückkehren können? Natürlich behaupten die Leader internationaler Organisationen und Regierungen gerne, dass dies so sein wird. Sie argumentieren, dass der Börsencrash im Jahr 2020 wie der von 1987 sein wird. Damals gerieten die Investor*innen durch eine Kombination aus steigenden Ölpreisen und Zinsen kurzzeitig in Panik, weil sie meinten, dass eine Baisse bevorstehe.

Aber sehr schnell kehrten die Investor*innen zurück, weil sich herausstellte, dass die „Realwirtschaft“ in einem vernünftigeren Zustand war als angenommen. Tatsächlich stieg die Rentabilität des Kapitals schnell an und dies setzte sich bis Ende der 1990er Jahre fort. Marx sagte, die Finanzmärkte seien von Natur aus instabil, weil sie spekulativ seien. Aber es ist ein alter Witz, dass ein Börsencrash 12 der letzten 9 Rezessionen angekündigt hat. Börsencrashs führen nicht immer zu einem wirtschaftlichen Einbruch. Das hängt von der grundlegenden Gesundheit der kapitalistischen Wirtschaft ab, vor allem von der Rentabilität, den Investitionen und der Produktivität.

2020 ist nicht wie 1987. Die Rentabilität, die Investitionen und die Produktivität bleiben gering oder sinken gar. Daher wird die Weltwirtschaft in den nächsten sechs Monaten oder länger wahrscheinlich um mindestens 5-10 Prozent des BIP schrumpfen. Im besten Fall wird es in den USA im Jahr 2020 kein Wachstum des realen BIP geben; viele andere Länder werden aber einen Einbruch erleben, der der Großen Rezession von 2008/09 entspricht.

Die Behörden hoffen auf eine V-förmige Erholung, kurz und heftig. Aber angesichts des schwachen Niveaus der Rentabilität, der Investitionen und des Handels ist es wahrscheinlicher, dass es sich um eine U-Form handelt, die sich über ein Jahr oder länger erstreckt. Die Arbeitslosigkeit wird weltweit ansteigen, da Unternehmen aufgrund von Einnahmeverlusten untergehen oder aufgrund von Schulden, die sie nicht mehr bedienen können, in Konkurs gehen werden. Das wird einen negativen Multiplikationseffekt in den Volkswirtschaften erzeugen, der nicht schnell korrigiert werden kann.

Diese Krise trifft alle Bereiche des kapitalistischen Systems. Das letzte Mal haben die Staaten der Welt verschiedene Kombinationen von Rettungsaktionen, Anreizen und Sparmaßnahmen eingesetzt, um der Weltwirtschaft zu einer langen, aber schwachen Erholung zu verhelfen. Inwiefern haben diese Massnahmen Probleme aufgestaut, die nun diese neue Krise noch unlösbarer machen?

Die Große Rezession 2008/09 wurde durch einen globalen Finanzcrash angekündigt. Es kam zu einem Zusammenbruch des Banken- und Finanzsystems, weil es überfordert und rücksichtslos in seinem Streben nach riskanten „finanziellen Massenvernichtungswaffen“ war, um Warren Buffett zu zitieren. Ein kreditgetriebener Boom nach der Asienkrise von 1998 und dem Dot.com-Crash von 2001 führte zu einem Einbruch der wenig rentablen und investitionsarmen Weltwirtschaft.

Nach 2009 wurde der Kreditboom wieder aufgenommen. Es gab keinen anderen Weg für den Kapitalismus, um voranzukommen. Die Zinssätze wurden auf Null und darunter gesenkt, quantitative Easing [unkonventionelle Geldschwemme und massenhafter Aufkauf von Wertpapieren durch die Zentralbanken] und Ähnliches führte dazu, dass die Unternehmensverschuldung bis 2020 neue Höchststände erreichte.

Diese Schulden konnten aufgrund der niedrigen Zinssätze bedient werden, aber sie waren auch eine Belastung für eine allfällige Ausweitung der produktiven Investitionen. Der Einbruch im Jahr 2020 kommt genau zum Zeitpunkt, als die Schulden das Wachstum von Einnahmen und Gewinnen übertrafen und eine Ausweitung von Investitionen und Produktion immer schwieriger machten.

Welche politischen Optionen haben kapitalistische Staaten angesichts der neuen Krise, die vielleicht sogar noch tiefer als die Große Rezession sein wird? Wird eine neue Runde von Rettungs- und Konjunkturmaßnahmen funktionieren?

Die politischen Optionen, die von den Regierungen, Zentralbanken und internationalen Agenturen verfolgt werden, sind die gleichen wie in der Großen Rezession 2008/09. Es werden riesige Kreditspritzen in Billionen von Dollars eingesetzt [monetäre Anreize]. Aber es handelt sich dabei um Kredite; mit anderen Worten, es sind mehr Schulden (zu niedrigen Zinsen), die den Banken zur Verfügung gestellt werden, damit sie an Unternehmen und Institutionen, die in Schwierigkeiten geraten sind, Kredite vergeben können. Es werden Schulden auf Schulden aufgehäuft, um die Dinge am Laufen zu halten.

Die andere Möglichkeit sind fiskalische Anreize [Fiskalpolitik bezeichnet die mittels steuerlichen Massnahmen oder staatlichen Ausgaben forcierte Wachstums- und Konjunkturpolitik eines Staates]. Dies ist die Lösung der keynesianischen Wirtschaftsschule [benannt nach dem US-Ökonomen John M. Keynes, 1883-1946]. Wenn Regierungen Geld ausgeben, um es zu investieren oder es direkt an Unternehmen oder sogar an Haushalte zu übergeben (so genanntes „Helikoptergeld“, benannt nach der Idee des rechten Monetaristen Milton Friedman und von den Liebhabern der Modern Monetary Theory übernommen), dann kann die Konsum- und Investitionsnachfrage stimuliert werden, und die kapitalistische Wirtschaft kommt viel schneller wieder auf die Beine. Die kapitalistische Wirtschaft „pumpt“ also Geld ins System und sobald sich die Dinge in Bewegung setzen, wird ein Ausgaben-„Multiplikator“ in Gang kommen und der Kapitalismus wird wieder seinen fröhlichen Weg gehen.

Aber ich bin sehr skeptisch, dass fiskalische Anreize dort wirken werden, wo die monetären Anreize versagt haben. Erstens gibt es keine historischen Beweise dafür (was auch immer die Keynesianer sagen), dass das Inkaufnehmen von Staatsdefiziten und die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung von Projekten und Dienstleistungen je ausgereicht hat, um eine kapitalistische Wirtschaft wieder zu beleben. Auf jeden Fall hat eine solche Politik die Volkswirtschaften sicherlich nicht auf einen stabilen Pfad geführt. Hätte sie das getan, dann hätte es keine wiederkehrenden und regelmäßigen Einbrüche gegeben, auch nicht in der Hochphase der keynesianischen Politik in den 1970er Jahren.

In einer kapitalistischen Wirtschaft werden die meisten Investitionen definitionsgemäß von kapitalistischen Unternehmen getätigt. Kapitalistische Investitionen betragen im Durchschnitt etwa 15-20 Prozent des BIP, während die durchschnittlichen staatlichen Investitionen etwa 2-3 Prozent des BIP ausmachen. Die aktuellen Konjunkturprogramme, die bisher von den Regierungen der großen Volkswirtschaften angekündigt wurden, werden diesen Anteil bestenfalls um 1-2 Prozentpunkte erhöhen.

Das kann einen bevorstehenden Rückgang der kapitalistischen Investitionen um mindestens 25 Prozent (oder etwa 4-5 Prozent des BIP) im aktuellen Einbruch nicht ausgleichen. Die Regierungen müssten den dominierenden Teil der produktiven Investitionen übernehmen, und das ist bisher nur in Kriegszeiten geschehen, wie Keynes im Zweiten Weltkrieg betont hat. Aber wenn dies geschieht, würde die Grundlage des Kapitalismus selbst bedroht. Wie der keynesianisch-marxistische Michel Kalecki einmal argumentierte, wäre das für die Herrschenden politisch nicht akzeptabel. Jeder Übergang in öffentlichen Besitz von scheiternden Sektoren wie Fluggesellschaften, Reisebranche und Automobilbranche – als Teil einer Rettungsaktion – wird nur vorübergehend sein, da die Regierung die Aktien später an den Privatsektor zurückverkaufen wird, wie es nach der Großen Rezession geschah.

Die monetären Waffen sind erschöpft; es gibt keine Munition mehr, die die Zentralbanken abfeuern könnten. Und die fiskalischen Anreize werden unzureichend sein. Der weltweite Einbruch kann also nicht durch eine Politik vermieden werden, die darauf ausgerichtet ist, die kapitalistische Wirtschaft zu stützen, statt sie zu ersetzen.

Welche sozialen Auswirkungen wird diese Krise auf die Arbeiter*innen und Unterdrückten haben? Wie wird sie sich auf das Niveau des Klassenkampfes auswirken?

Ein Einbruch trifft die Beschäftigten immer am härtesten, und er trifft die Werktätigen in den so genannten Entwicklungsländern besonders hart. Viele Teile des Globalen Südens litten bereits unter einer Rezession; ein neuer globaler Einbruch wird dies noch verstärken. Die weltweite Arbeitslosigkeit wird steigen, der globale Handelskrieg wird sich verschärfen, und prokapitalistische Regierungen werden nur schwer Ausreden finden.

Aber wirtschaftliche Einbrüche sind nie ein gutes Umfeld für einen intensiveren Klassenkampf; wenn die Menschen ums Überleben kämpfen, ist der Kampf um Veränderungen schwierig. Nächstes Jahr um diese Zeit könnten wir immer noch Trump im Weißen Haus, Johnson in der Downing Street, Macron im Elysée und Putin im Kreml haben. Aber mit einem neuerlichen Aufschwung wird es auch Proteste und Forderungen nach Veränderungen geben.

Was sollten Sozialist*innen angesichts einer Pandemie, einer globalen Rezession und des Klimawandels fordern und tun?

In der unmittelbaren Pandemiekrise müssen Sozialist*innen fordern, dass die arbeitenden Menschen nicht, wie üblich, für diese Krise zahlen sollen. Monetäre und fiskalische Konjunkturpakete sollten darauf ausgerichtet sein, Arbeitsplätze zu retten und Löhne auf dem lebensnotwendigen Niveau zu halten, die Miet- und Zinsbelastung der Haushalte zu senken und die Gesundheitsversorgung für alle zu sichern. Anstatt dass Regierungen Unternehmen und Banken retten, sollten sie das Elend der arbeitenden Menschen lindern.

Diese neue Krise ist zudem die Gelegenheit zu erklären, warum die angemessene Finanzierung eines kostenlosen, öffentlichen Gesundheitswesens eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist. Wenn Regierungen Banken, Fluggesellschaften und Reiseunternehmen retten müssen, dann sollten sie diese in (dauerhaften) öffentlichen Besitz nehmen.

Längerfristig müssen Sozialist*innen diese Krise nutzen, um zu erklären, dass es der Kapitalismus ist, der diese immer wiederkehrenden Einbrüche (und häufigere Pandemien) verursacht, und nur durch die Ersetzung der profitorientierten, kapitalistischen Produktionsweise durch eine geplante und demokratisch geführte Wirtschaft werden diese regelmäßigen Einbrüche (unabhängig vom jeweiligen Auslöser) gestoppt werden können.

*Michael Roberts ist der Autor von The Long Depression: Marxism and the Global Crisis of Capitalism (Haymarket 2016) und schreibt regelmäßig Kommentare und Analysen in seinem Blog The Next Recession. Das Interview wurde am 24. März 2020 veröffentlicht. Übersetzung durch die Redaktion.

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5 Kommentare

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  5. roland

    ,,durch eine geplante und demokratisch geführte Wirtschaft werden diese regelmäßigen Einbrüche (unabhängig vom jeweiligen Auslöser) gestoppt werden können.,,

    Wie es ohne Korruption und ohne Lobbyismus und von Gut meinenden Sozialistischen Menschen dennoch Funktioniert den Kapitalismus zu Zähmen wie in https://neo-partei.de oder wie von economy4mankind.org zu sehen Umsetzbar Realistisch ohne die Schwächen des menschen erdulden zu müssen von Unfähigen Politikern von Unfähigen machtmenschen usw. ein System der gerechtigkeit Wasserdicht und Einsetzbar sofort.

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