Das Andere Davos 2023
Dieses Jahr findet das Andere Davos, Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum (WEF), am 13./14. Januar 2023 unter dem Motto „Solidarisch gegen Inflation, Klimakatastrophe & Krieg“ im Volkshaus Zürich statt.
Die Pandemie ist noch nicht überwunden, da wird die Welt bereits von neuen Krisen erschüttert. Diese verbinden sich zu einer sowohl für die Herrschenden als auch die emanzipatorischen Bewegungen komplizierten Gemengelage. Die Entwicklungen sind so dynamisch, dass sich sogar das Weltwirtschaftsforum (WEF), das vom 16.-20. Januar 2023 in Davos stattfinden wird, bislang mit einem Motto und inhaltlichen Ankündigungen zurückhält: Die Welt befinde sich an einem kritischen Wendepunkt, warnt die Wirtschaftselite. Die schiere Anzahl der anhaltenden Krisen erfordere ein mutiges kollektives Handeln. Dem stimmen wir zu, auch wenn wir unter kollektivem Handeln etwas ganz anderes verstehen als die Reichen und Mächtigen dieser Welt: Diese werden auch 2023 in den Schweizer Bergen vor allem darüber beraten, wie sie die Profite der Kapitalist:innen noch möglichst lange retten können – auf Kosten der Armen und des Klimas.
Wir verfolgen mit dem Anderen Davos, das vom 13.-14. Januar 2023 in Zürich stattfinden wird, eine andere Agenda. Die Krisengemengelage, in der wir uns auch in Europa befinden, lässt sich nur solidarisch beantworten. Angesichts der dramatisch steigenden Energie- und Lebensmittelpreise und der wachsenden Armut ist es wichtig und richtig, dass an vielen Orten in Europa Initiativen für bezahlbare Preise kämpfen. Allerdings werden dabei die ökologischen Dimensionen der Krise komplett ausgeblendet. Wir müssen unseren Verbrauch von Energie, Rohstoffen und den Ausstoss von CO2 drastisch reduzieren. Wie können wir gleichzeitig ein gutes Leben für alle Menschen ermöglichen? Klima-, Energie- und Nahrungsmittelpreiskrise erfordern eine internationale solidarische Perspektive. Denn während wir uns im reichen Norden vor einem kalten Winter fürchten, fehlt es vielen Menschen im Globalen Süden am Allernötigsten.
Russland oder der Iran sind nur zwei Beispiele für diktatorische Regimes, deren Einnahmen sich wesentlich auf den Export von Öl und Gas stützen. Solidarität mit dem ukrainischen und dem iranischen Widerstand zu praktizieren bedeutet also auch, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern so rasch und umfassend wie möglich durchzusetzen.
Deshalb steht das Andere Davos 2023 unter dem Motto «Solidarisch gegen Inflation, Klimakatastrophe & Krieg». Als Gäste mit dabei sind unter anderem die aus der Ukraine stammende Soziologin Yuliya Yurchenko, die ukrainische Aktivistin Tasha Lomonosova (Sotsialnyi Rukh) und die in Lausanne lebende ukrainische Sozialistin Hanna Perekhoda (solidaritéS); der russische Journalist Ilya Matveev (Posle Magazine); der Wirtschaftsgeograf Christian Zeller (Autor von «Revolution für das Klima»); Simon Pirani (Autor von «Burning Up: A Global History of Fossil Fuel Consumption»); die iranische Aktivistin Niloofar Rasooli; Simon Hannah (Anticapitalist Resistance), Charlotte Powell (rs21) sowie Taisie Tsikas (rs21) aus Grossbritannien; die italienische Gewerkschafterin Eliana Como (Sinistra Anticapitalista); Christoph Wälz (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Berlin); Michael Heldt (Internationale Sozialistische Organisation); der antirassistische Aktivist Mark Akkerman; sowie die Journalistin Anna Jikhareva (WOZ).
Die Konferenz wird organisiert von der Bewegung für den Sozialismus (BFS/MPS) und findet im Volkshaus Zürich statt. Wir tragen Maske (FFP2). Die Diskussionen werden auf Deutsch, Englisch und Französisch übersetzt und teilweise live gestreamt. Alle Infos zu Programm, Durchführung und Streams gibt es unter hier.