Zürich: Veranstaltung zum Arbeitskampf im Stahlwerk Gerlafingen
Das traditionsreichste Stahlwerk der Schweiz in Gerlafingen steckt in einer tiefen Krise. Im Oktober 2024 kündigte die Geschäftsleitung die Entlassung von weiteren 120 Arbeiter:innen. Dank einer breiten Mobilisierung der Beschäftigten, einer Petition und zwei Demonstrationen nahm das Unternehmen die Entlassungen vorerst zurück und verordnete Kurzarbeit. An der Solidaritätsveranstaltung in Zürich berichten wir aus erster Hand über den vorbildlichen Arbeitskampf, diskutieren über die Zukunftsperspektiven des Werks und die Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation der kapitalistischen Wirtschaft.
Im April 2024 strich das Stahlwerk bereits 95 Stellen unt entliess 60 Arbeiter:innen. Am 20. November 2024 wurde nun bekannt, dass der millionenschwere Eigentümer Antonio Beltrame seine neuerlichen Abbaupläne zurücknehmen muss. Der Druck der Beschäftigen zeigte seine Wirkung.
Das Stahlwerk spielt eine zentrale Rolle in der ökologischen Kreislaufwirtschaft, weil das Werk in erster Linie Recycling-Stahl herstellt. Die Diskussionen in den eidgenössischen Räten, ob das Stahlwerk in Zukunft staatlich subventioniert werden soll (mittels verbilligter Energie), sind noch im Gange. Ob Subventionen den Standort aber überhaupt längerfristig sichern können, ist höchst ungewiss und hängt schlussendlich von der Entscheidung der profitorientierten Beltrame Gruppe ab.
Die Bewegung für den Sozialismus (BFS) organisiert eine Solidaritätsveranstaltung zum Arbeitskampf im Stahlwerk Gerlafingen, an der wir zusammen mit Matteo Pronzini, Mitglied der BFS und als UNIA-Gewerkschafter zuständig für die Organisierung der Arbeiter:innen des Stahlwerks, über die Rettung der Arbeitsplätze und die sozial-ökologische Transformation der Industrie diskutieren.