Menu Schließen

USA: Vom ersten Tag an Proteste gegen Donald Trump

Seit der Ankündigung des Wahlresultats in den Vereinigten Staaten gehen Tausende auf die Strasse, um gegen Donald Trump und seine rassistische, frauenfeindliche, homophobe und islamfeindliche Politik zu protestieren. Slogans wie „Das ist nicht mein Präsident!“ sind überall zu hören. Wir veröffentlichen einen Ausschnitt eines Berichts von Sumaya Awad und Dorian Bon, der auf der Website socialistworker.org veröffentlicht wurde. Weitere Artikel zu den Wahlen in den USA und ihren Konsequenzen werden in den nächsten Tagen folgen. (Red.)
von Sumaya Awad und Dorian Bon; aus socialistworker.org
Sumaya Awad und Dorian Bon berichten über New York City, wo am Tag nach der Wahl Tausende ihren Ärger über den gewählten Präsidenten kundtaten.
Verschiedene Demonstrationen schlängelten sich durch Manhattan. Jede halbe Stunde oder so trafen zwei Demonstrationszüge aufeinander und brachen in Rufe der Solidarität und Freude aus, bevor sie gemeinsam weiterliefen. Während einige Demonstrationen auf den Gehsteigen begannen, nahmen die Menschen gegen Ende der Nacht die Strassen ein.
Als die Protestierenden zur Broadway kamen, trafen sie auf Unterstützung von hupenden Autofahrer*innen und Busfahrer*innen, die ihre Faust in die Höhe streckten, und von Seiten rufender Menschen aus den oberen Stockwerken der Bürogebäude. Hunderte Fahrzeuge wurden auf der Strasse zurückgelassen, weil sich ihre Fahrer*innen der Demonstration angeschlossen hatten.
Als die Demonstration in der Sixth Avenue war, kamen Leute aus den Kaufhäusern, um den Protestierenden zuzuschauen und zu filmen, wie sie riefen „Wir fordern Amtsenthebung!“ und „Rassist, Sexist, homophober Donald Trump, geh weg!“ Andere Zuschauer*innen stimmten in die Sprechchöre ein, erst zurückhaltend, dann immer selbstsicherer, während der Demonstrationszug weiterlief. Die Kundgebung wurde als Herausforderung an den rassistischen, islamfeindlichen und fanatischen Trump, der bald Präsident werden wird, verstanden.
Die New Yorker*innen waren nicht die einzigen, die Trump zurückwiesen. Während die Demokraten von Hillary Clinton bis Elizabeth Warren dazu aufriefen, sich hinter Trump zu versammeln, brachen im ganzen Land Proteste aus. Tausende gingen auf die Strassen von Chicago, Boston und Los Angeles und es gab grosse Proteste an den Universitäten von Kalifornien und Massachusetts. Oberstufenschüler*innen liefen aus ihren Klassenzimmern in Arizona und Iowa – zwei Staaten, in denen Trump die Mehrheit der Stimmen erhielt – sowie auch an der Oberschule von Berkley in Kalifornien, wo 1’500 Schüler*innen – die Hälfte aller dort eingeschriebenen – an der Kundgebung teilnahmen.
In Washington D.C. wurden Slogans wie „No Trump! No KKK! No fascist USA“ gerufen, als ein spontaner Demonstrationszug von mehreren hundert Menschen auf eine andere Menschengruppe in der Nähe des neuen Luxushotels von Trump stiess. Nach einer derart niederschlagenden Wahlnacht hatten die Menschen das Bedürfnis, zu singen und darüber zu sprechen, was vorgefallen war und was es jetzt zu tun gibt.
Der Zorn richtete sich nicht nur gegen Trump und das, wofür er steht, sondern auch gegen die Demokratische Partei, die auf Trumps Slogan „Make America great again“ mit „America has always been great“ antwortete. Wie es ein Sprecher ausdrückte: „Der weissen und nationalistischen Wirtschaft von Donald Trump hätte an den Urnen eine soziale Ökonomie entgegengestellt werden müssen. Die demokratische Partei gab uns jedoch nicht die Möglichkeit, zwischen diesen Alternativen wählen zu können.“
„Die Republikanische Partei war in der Lage, die Arbeiter*innen zu spalten, sodass die weissen Angestellten keine Solidarität mit andersfarbigen Lohnabhängigen verspürten“, sagte Melanie von Capital Heigts. „Es geht nicht um Hillary Clinton. Es geht um die Parteimaschine der Demokraten und die Art, wie sie ihren Kandidaten im Wahlkampf positionierten. Wir sehen dadurch, dass die liberalen Eliten den Kontakt zur Bevölkerung verloren haben.“
Auf die Frage, warum sie zur Demonstration gekommen sei, meinte Melanie: „Ich musste ständig darüber nachdenken. Ich war auf der Arbeit und konnte nicht aufhören zu weinen. Das ist eine beängstigende Zeit und ich wollte mit Menschen zusammen sein, die dasselbe Gefühl empfinden, damit ich meiner Wut und Frustration Ausdruck verleihen kann.“„Ich fühle mich so, als ob alle meine Träume ausgelöscht worden wären“, sagte Jose. „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun.“
Übersetzt durch die Redaktion.

Verwandte Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert