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Schweiz: Rise Against Borders

Seit ein paar Tagen wird in Zürich folgender Brief in der Nachbarschaft verteilt. Er läuft unter der Kampagne „RiseAgainstBorders“ und kritisieren zurecht die miserablen Zustände an den EU-Aussengrenzen und die unsichere Situation von Geflüchteten in der Schweiz. (Red.)

von #RiseAgainstBorders

Liebe Nachbar*innen

Das Corona-Virus ist in aller Munde. Wir werden hier nicht wiederholen, was sowieso in allen Zeitungen zu lesen ist. Wir alle versuchen so viel es geht zu Hause zu bleiben, Abstand zu halten und uns selber und unsere Mitmenschen gegen das Virus zu schützen. 

Doch genau dies ist für viele Menschen in der Schweiz nicht möglich, sie stehen dem Virus viel schutzloser gegenüber. Denn in Schweizer Asylunterkünften wohnen bis zu zehn Menschen in einem Zimmer, Abstand halten geht dort nicht. Ausser kleineren Anpassungen und repressiven Massnahmen wie einem Besuchsverbot wurden bisher keine weiteren Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus eingeführt – dies obwohl es bereits mehrere Fälle von Corona-Virus Erkrankungen in Schweizer Asylzentren gab. Wir verlangen deshalb die sofortige Schliessung der Asylzentren sowie die menschenwürdige Unterbringung ihrer Bewohner*innen in Wohnungen, wo sie sich gegen das Virus schützen können und die medizinische Versorgung gewährleistet ist.

Auch ausserhalb der Schweiz trifft die Krise, diejenigen die sowieso schon unter der rassistischen europäischen Grenzpolitik leiden, am härtesten. Die Grenzen Europas (auch die der Schweiz!) sind für asylsuchende Menschen geschlossen, das Recht auf Asyl ausser Kraft gesetzt. In den Lagern auf den griechischen Inseln leben zehntausende Menschen in katastrophalen Zuständen – das bereits vor dem Corona-Virus. Allein im Lager Moria auf Lesbos, das für 3000 Menschen angedacht war, leben heute über 20’000 Personen, die dort auf engstem Raum zusammengepfercht sind und nach neuesten Regeln fast nicht mehr raus dürfen. Schutzmassnahmen wie Abstand oder Hygieneregeln können nicht eingehalten werden, an manchen Orten teilen sich über tausend Personen eine einzige Wasserstelle. Grossfamilien kochen, essen und schlafen eng beieinander, zwischen dem eigenen Zelt und dem der Nachbar*innen keinen halben Meter Platz. Die medizinische Versorgung ist katastrophal und bereits jetzt am Anschlag. Der Ausbruch des Coronavirus bedeutete für hunderte, gar tausende den sicheren Tod – eine humanitäre Katastrophe. Bereits mussten alle Hilfsorganisationen und Freiwillige die Lager verlassen. Verantwortlich hierfür sind die EU und auch die Schweiz. Wer 32 Milliarden Franken für die Wirtschaft ausgibt, kann auch geflüchtete Menschen unverzüglich aufnehmen und jene, die bereits hier sind, sicher und menschenwürdig unterbringen.

Ein Vorschlag für ein Plakat, dass aufgehängt werden kann.

Deshalb fordern wir:

  • Sofortige Evakuierung der Lager in Griechenland, Aufnahme einer angemessenen Zahl von Menschen durch die Schweiz.
  • Sofortige Schliessung aller Asylzentren und die Bereitstellung von Wohnungen für alle Bewohner*innen. Angemessene medizinische Versorgung für alle Bewohner*innen.

Um diese Forderungen durchzusetzen braucht es uns alle! Malt und schreibt Transparente und Schilder, hängt sie aus euren Fenstern! Hängt Plakate auf – überall! Teilt all das und diesen Brief auf Social Media unter dem Hashtag #RiseAgainstBorders!

Lasst uns in der Krise solidarisch miteinander sein, organisieren wir uns und wehren wir uns gemeinsam gegen die rassistische Festung Europa!

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