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Die Notwendigkeit eines ökologischen Umbaus der Industrie

Die kapitalistische Produktions- und Konsumweise führt direkt in die ökologische Katastrophe. Alle Versuche, die grossen Konzerne als Hauptverantwortliche für die Zerstörung der Umwelt zur «Vernunft» zu bringen, scheitern. Ebenso wenig haben die Initiativen, mittels Ökolabels, Nachhaltigkeitszertifikaten und fairem Handel unseren Konsum bewusster und ökologischer zu gestalten, zu einer Verringerung des weltweiten CO2-Ausstosses geführt. Die ökologischen Herausforderungen verlangen offensichtlich nach anderen, drastischeren Mitteln. Anlässlich des Anderen Davos 2020 haben wir mit Lars Henriksson, Autoarbeiter bei Volvo, Gewerkschafter und ökologischer Aktivist, über die Notwendigkeit eines radikalen Um- und Rückbaus aller umweltschädlichen Industrien gesprochen. (Red.)

Interview mit Lars Henriksson

In Europa kommt dabei der Autoindustrie, von der Millionen Arbeitsplätze abhängen, eine ganz zentrale Bedeutung zu. Die Konversion der kriselnden Autoproduktion ist eine ökologische Notwendigkeit. Sie wird aber riesigen Widerstand der Autokonzerne, die auf ihrem Privateigentum (und über dessen Verfügung) beharren werden, sowie der Beschäftigten hervorrufen. 

Ohne die Arbeiter*innen in diesen Industrien für eine ökologische, solidarische Zukunft zu gewinnen, wird der Um- und Rückbau daher nicht funktionieren. Er wird nur gelingen, wenn die Konversion der Industrien den Beschäftigten andere Arbeits- und Lebensperspektiven bieten kann. Und dafür ist Autoindustrie quasi prädestiniert: Autofabriken sind hochtechnologisierte Massenproduktionsstätten, in denen sich alles andere als (Elektro-) Autos für den Individualverkehr produzieren lässt (z.B. öffentliche Verkehrsmittel). Der Einbezug der Beschäftigten und ihres Knowhows wird für eine ökologisch sinnvolle und sozial nachhaltige Umstellung der Produktion entscheidend sein.

Lars Henriksson ist Autoarbeiter bei Volvo in Göteborg und Aktivist der Socialistisk Politik.

Strike for Future am 15. Mai 2020

Es liegt also an uns lohnabhängigen Klimaaktivist*innen, dass wir uns an unserem Arbeitsplatz für den ökologischen Umbau der bisherigen Produktionsweise engagieren. Am 15. Mai 2020 findet in der ganzen Schweiz ein von der Klimabewegung in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften organisierter „Strike for Future“ statt. Organisier auch du dich für den 15. Mai 2020! Alle Infos findest du hier: https://strikeforfuture.ch/was-ist-strikeforfuture/

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1 Kommentar

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