Menu Schließen

Corona-Krise zeigt Care-Krise – Reproduktion vor Produktion

Dieses Graffiti, gesehen in Zürichs Kreis 3, bringt es auf den Punkt. Die Situation in der bezahlten und unbezahlten Reproduktionsarbeit, war schon vor dieser krassen, unvorhersehbaren Verschärfung durch die Corona-Epidemie untragbar und am Rande der Erschöpfung (vgl. den Flyer der BFS Frauen*/FTIQ zum 8. März). So lancierten beispielsweise die organisierten Fabes der Trotzphase schon im Februar die Kampagne #kitasamlimit, mit denen sie die Dringlichkeit ihrer kontinuierlichen Arbeit gegen die Missstände in der (ausserhäuslichen) Kinderbetreuung betonen. 

Vertreter*innen der Sozialen Reproduktionstheorie, insbesondere Nancy Fraser, sprechen daher seit Jahren von der Care-Krise: Die neoliberale Sparpolitik spitzte den innerkapitalistischen Widerspruch dermassen zu, dass immer offensichtlicher Profit versus Leben gehandelt wird – mit globalen Abhängigkeitsketten.

So unvorhersehbar das Corona-Virus war, so vorhersehbar war, dass der Umgang mit der „Corona-Krise“ ein geschlechtsspezifischer ist, welcher die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern wiederum verstärkt und den Frauen*/FTIQ die Last der übermässig angewachsenen Reproduktionsarbeiten, sowohl (unter-)bezahlt als auch unbezahlt, aufbürdet. 

Doch weil sich der Widerstand gegen die bereits lang sich zuspitzende Care-Krise auch schon lange formiert hat und in den letzten Jahren zur bedeutenden emanzipatorischen Kraft gewachsen ist, wie die weltweit erstarkte feministische Bewegung und die Frauen*streiks zeigen, gilt es umso vehementer und drängender, Forderungen aufzustellen, die aus diesem kapitalistischen Notstand hinausweisen. Eine solche Forderung unter vielen mehr muss diejenige nach Umverteilung sein: Umverteilung der Vermögen in die bezahlte Sorge-Arbeit, Umverteilung der Bewertung von Reproduktion und Produktion, Umverteilung der Erschöpfung, usw.

viva, viva, la revolución feminista!
Solidarische Grüsse 
BFS Frauen*/FTIQ

Verwandte Artikel

1 Kommentar

  1. Pingback:Feminismus: Gedanken zur Betreuung oder warum Kinder die ganze Gesellschaft angehen ‹ BFS: Sozialismus neu denken – Kapitalismus überwinden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert