Ralf Streck
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat „bedeutende Misserfolge“ bei der Griechenland-Rettung eingeräumt, weil stets von zu positiven Annahmen ausgegangen wurde. Die Wirkungen des strengen Sparkurses auf das Wachstum und Arbeitslosigkeit wurden massiv unterschätzt, aber die Schuldentragfähigkeit überschätzt.Verstoßen wurde gegen drei der vier eigenen Bedingungen. Nun meint der IWF, der Schuldenschnitt hätte viel früher kommen müssen. Doch man fragt sich, ob nicht alles genau wie geplant abgelaufen ist: Private Gläubiger und Hedge-Fonds bekamen genug Zeit, um Geld aus Griechenland abzuziehen und wurden vom Schuldenschnitt kaum belastet. Im Bericht angesprochene Differenzen in der Troika brechen nun deutlich auf. Die EU-Kommission will von Kritik nichts wissen und nennt sie „schlichtweg falsch und unfundiert“.
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39283/1.html
Diese Fehler, Misserfolge und das überschätzen der Schuldentragfähigkeit haben in Griechenland tausende Menschen getötet und Millionen in die Armut geworfen. Dafür interessiert man sich aber beim IWF recht wenig, Hauptsache das BIP steigt wieder.