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Solidarität mit dem Widerstand im Iran!

Seit der Ermordung der iranischen Kurdin Zhina Amini am 16. September 2022 protestieren Millionen Menschen im Iran und weltweit entschlossen gegen die «islamische» Diktatur. Die iranische Bevölkerung wehrt sich schon seit Jahrzehnten immer wieder gegen Armut, Arbeitslosigkeit, politische und kulturelle Unterdrückung und die patriarchale Gewalt des Regimes.

von BFS/MPS

Frau – Leben – Freiheit!

Die seit September andauernden Proteste knüpfen denn auch an die Widerstandsbewegungen von 2009, 2017 und 2019 an. Allerdings gehen sie in vielerlei Hinsicht auch weiter: Der Slogan «Frau, Leben, Freiheit» bringt zum Ausdruck, dass es dar­um geht, der systematischen Diskriminierung und Überwachung iranischer Frauen endlich ein Ende zu setzen. Es ist klar, dass die Kontrolle des Regimes über den Körper und das Verhalten von Frauen ein Grundpfeiler der «islamischen» Diktatur ist. Der Kampf gegen den Kopftuchzwang ist daher nicht nur ein Kampf um individuelle Freiheit, sondern trifft die iranische Theokratie ins Herz.

Frauen (und Mädchen) stehen in der aktuellen Protestbewegung an vordester Front. Sie verbrennen öffentlich ihre Kopftücher, zerstören Bilder und andere Symbole religiöser Führer oder wehren sich gegen Anfeindungen und Angriffe durch Regime-Anhänger:innen. Dabei erleben sie die Unterstützung und Solidarität zahlreicher Männer.

Gleichzeitig ist der Slogan «Frau, Leben, Freiheit», der ursprünglich von der kurdischen Freiheitsbewegung stammt, Ausdruck des überethnischen Charakters der Bewegung. Noch mehr als zuvor kämpfen Iraner:innen – egal ob Perser:innen, Belutsch:innen oder Kurd:innen – solidarisch und mit gemeinsamen Forderungen für eine Zukunft ohne (islamische) Diktatur. Der Kampf gegen das Regime ist auch ein Kampf gegen den iranischen Chauvinismus, der andere Ethnien seit Jahrzehnten unterdrückt und ihnen ihre Autonomie abspricht. Immer mehr Menschen begreiffen, dass es die vom Regime geschürten ethnischen Spaltung zu überwinden gilt, um erfolgreich zu kämpfen.

Schliesslich ist die aktuelle Protestbewegung in ganz verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen verankert. Sie bringt Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Schüler:innen, Industriearbeiter:innen, Studierende und Rentner:innen auf die Strasse. Sie umfasst Streiks, Demonstrationen, zivilen Ungehorsam, künstlerische Aktionsformen und Social-Media-Aktionen.

Schweizweite Demo in Solidarität mit dem Widerstand im Iran: Samstag, 7. Januar 2023 in Zürich

Internationale Solidarität!

Die Proteste im Iran brechen immer häufiger aus und werden immer entschlossener. Vieles deutet darauf hin, dass sich das Land in einem revolutionären Prozess befindet, dessen Ausgang und Dauer allerdings völlig offen sind.

Die Herausforderungen und Gefahren sind riesig. Die iranische Gesellschaft muss sich nicht nur ohne legale Opposition organisieren, sondern steht auch einem Regime gegenüber, dessen Gewaltbereitschaft keine Grenzen kennt. In den letzten Monaten sind hunderte Menschen getötet, Tausende verletzt, gefoltert und/oder inhaftiert worden. Seit Dezember 2022 werden Protestierende systematisch hingerichtet, Tausenden droht die Todesstrafe.

Der Widerstand der Bevölkerung im Iran (und der iranischen Diaspora weltweit) verdient unsere Unterstützung und aktive Solidarität! Unterstützen wir den mutigen Kampf der iranischen Bevölkerung für Freiheit, Gerechtigkeit und ein Ende der Mullah-Diktatur!

Hinweis: Am Anderen Davos findet am Samstag, 14. Januar 2023 um 10.30 Uhr eine Veranstaltung mit iranischen Aktivist:innen statt. Mehr Infos gibt es hier.

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