Der 11. Juli ist Internationaler Gedenktag des Genozids von Srebrenica. Dieser jährt sich heute zum 30. Mal. Er ist das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem 2. Weltkrieg.
von BFS Zürich
Innert weniger Tage im Juli 1995 wurden in Srebrenica mindestens 8372 Bosniak:innen ermordet. Dem ging eine dreijährige Belagerung des Gebiets durch serbische Truppen voran. Das Dorf Srebrenica wurde dabei zur internationalen, durch die UNO vermeintlich beschützte «Safe Area» ernannt. Zehntausende Bosniak:innen flüchteten nach Srebrenica, in der Hoffnung, dort Sicherheit vorzufinden. In Srebrenica war die Situation aber schon vor Juli 1995 schlimm, die Lebensmittel- und Medikamenteeinfuhr stark begrenzt, kranken Menschen konnte nicht mehr geholfen werden. Das UNO-Bataillon wehrte sich nicht, als die serbischen Truppen schliesslich in Srebrenica einmarschierten, und ermöglichte so den Genozid mit.
Srebrenica ist dabei nur eines der unzähligen Kriegsverbrechen, die im Zuge der angestrebten Unabhängigkeit Bosniens von serbischen, christlich-orthodoxen Truppen an muslimischen Bosniak:innen verübt wurden, um ihr Ziel eines ethnisch homogenen «Grossserbiens» nicht aufgeben zu müssen. Die Aufarbeitung dieser Kriegsverbrechen verunmöglicht die serbische Regierung auch heute noch bzw. leugnet diese.
Aus Srebrenica hätten wir in Hinblick auf aktuelle Ereignisse in Gaza lernen sollen, dass die Einrichtung von «Sicherheitszonen» mitnichten die Sicherheit der Bevölkerung garantiert, sondern ganz im Gegenteil einen Genozid sogar befördern und vereinfachen kann. Die Parallelen zwischen Srebrenica und Rafah sind erschreckend.