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Krieg und Klimakrise internationalistisch bekämpfen!

Den Weltuntergang auszumalen scheint ein gern gesehenes Spektakel der Unterhaltungsbranche zu sein. Was für viele im industrialisierten Westen Unterhaltung ist, wird im globalen Süden für zahlreiche Menschen zunehmend zur bitteren Realität. Denn mittlerweile ist die Umweltkatastrophe kein Zukunftsszenario mehr. Bereits heute leiden unzählige Menschen unter extremen Temperaturen, Dürreperioden, Ressourcenknappheit und Zerstörung der Ökosysteme. Das alles sind düstere Vorzeichen dessen, was eintreffen wird, wenn wir nicht rasch unser Gesellschaftssystem grundlegend verändern.

von BFS Basel

Alle Wissenschaftler*innen sind sich nämlich einig: Der menschengemachte Klimawandel ist Realität und wird katastrophale Folgen haben: Wetterextreme wie Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen werden zunehmen, die Wasser- und Ressourcenknappheit wird sich markant verschärfen und die Ökosysteme werden teilweise kollabieren.
Trotz Lippenbekenntnissen von Regierungen und Grossunternehmen wurde bisher nichts gegen diese Bedrohung unternommen. Das vielfach gefeierte Pariser Klimaabkommen ist nicht nur in vielen Bereichen ungenügend. Die Staaten, darunter auch die Schweiz, halten sich schlichtweg nicht an dessen Bestimmungen. Das Ziel, die Erderwärmung auf höchstens 2 °C zu beschränken, rückt so Jahr für Jahr in immer weitere Ferne.

Eine Systemfrage

Es stellt sich die Frage, weshalb eine solch existenzielle Bedrohung für die gesamte Spezies und für den gesamten Planeten in der Politik so folgenlos bleibt. Ein Grund ist natürlich die systematische Leugnung des Klimawandels. Dieser wird von einflussstarken Wirtschaftsverbänden und von vielen reaktionären Politiker*innen mit einem massiven Aufwand an Mitteln geleugnet und die Klimaschutzbewegung durch bewusstes Streuen von Falschinformationen diskreditiert. Doch gilt es ebenso zu bedenken, dass auch Politiker*innen, welche die Tatsache des Klimawandels nicht leugnen, dennoch nichts tun.
Der Grund für diese Untätigkeit ist das aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. In einem System, das bei der Produktion einzig den zu erzielenden Gewinn im Blick hat, ist es nicht verwunderlich, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Ökologie, aber auch Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Tisch fallen. Dem Wachstumszwang muss man sich in der kapitalistischen Produktion unterwerfen, ob man will oder nicht. Und das geht nun mal zu grossen Teilen auf Kosten der Natur. Durch zunehmende Produktivität und immer besser werdende Technik fällt man leicht dem Glauben anhin, ökologische Probleme liessen sich mit technologischen Mitteln lösen. Doch dem ist nicht so! Der Nutzung von Rohstoffen und fossilen Energieträgern sind Grenzen gesetzt. Diese Wachstumsgrenzen kann man nicht einfach negieren. Auch Ökosysteme sind nicht beliebig belastbar.
Wir haben es also mit einer Grundsatzfrage zu tun; mit einem elementaren Widerspruch zwischen einem Wirtschaftssystem, das auf unendliche Expansion ausgelegt ist, und einem Ökosystem mit endlichen Ressourcen. Die Schlussfolgerung ist klar: Um der Zerstörung unserer Lebensgrundlage ein Ende zu setzen, ist ein Systemwechsel nötig.
Wenn nun der Kapitalismus in seinem Wesen nicht vereinbar ist mit dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen, dann sind Reformen höchstens in sehr beschränktem Umfang möglich. Denn die Kapitalakkumulation ist das Herzstück des Kapitalismus. Was im Kern schon schlecht ist, lässt sich auch nicht reformieren. Mit Blick auf die Klimakatastrophe scheint es erneut klar: Wir müssen ein neues Wirtschaftssystem schaffen, das nach grundlegend anderen Prinzipien funktioniert. Prinzipien, die die Bedürfnisse aller Menschen und der Natur ins Zentrum rücken und eben nicht die Profitinteressen weniger. Reformen können höchstens den Weg dahin begünstigen.

Soziale und ökologische Probleme gemeinsam lösen!

Anstatt die ökologischen Probleme in Angriff zu nehmen, führen die Mächtigen dieser Welt Kriege, bauen Grenzzäune, rüsten ihre Armeen auf und erschliessen neue Regionen für die Ressourcengewinnung. Als Antwort auf die Hungersnöte, Wetterextreme und Migrationsbewegungen kennen sie nur Repression und Militarisierung.
Soziale und ökologische Probleme lassen sich deshalb nicht getrennt voneinander verstehen. Sie lassen sich auch nicht getrennt voneinander lösen. In einer Welt, die von Krieg, Armut und Vertreibung geprägt ist, ist es unmöglich, eine nachhaltige Gesellschaft aufzubauen. Unsere Antwort muss daher eine internationalistische sein. Sie muss soziale Ungleichheit, Armut, Kriege und Klimakrisen zusammen denken und die Grundlage dafür bilden, diese gemeinsam zu bekämpfen und zu überwinden.
Dieser Text wird als Flyer an der 1. Mai-Demonstration in Basel verteilt.

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