Heute am 15. März 2019 kam es in der ganzen Schweiz zu massenhaften Klimastreiks. Alleine in Zürich haben über 12’000 Menschen an der Demonstration teilgenommen. Im Anschluss haben 150 Klimaktivist*innen ihren Protest noch weiter auf die Strassen Zürichs getragen und die Credit Suisse am Paradeplatz blockiert. Eine Stunde wurde der Eingang versperrt und mit Parolen und Transparenten auf die Verantwortung der Bank für den Klimawandel aufmerksam gemacht: Mit 7.8 Milliarden CHF finanzierte die Credit Suisse von 2015 bis 2017 überall auf der Welt extrem schädliche fossile Energieprojekte.
von BFS Zürich
Die Aktion zivilen Ungehorsams verlief vollkommen friedlich. Trotzdem belagerte ein riesiges und vollkommen überrissenes Polizeiaufgebot die Bank – und blockierte sie damit gleich mit. Obwohl von den Klimaaktivist*innen überhaupt keine Provokation ausging, führte die Polizei einige Personenkontrollen durch und verhaftete zwei Aktivist*innen. Wir verurteilen die Kriminalisierung der Klimaproteste aufs Schärfste und fordern die sofortige und konsequenzlose Freilassung der beiden Personen! [Update 15.3.2019 um 21.03 Uhr: beide Personen wurden wieder freigelassen*]
Denn Proteste gegen die Verschmutzung der Umwelt durch den Schweizer Finanzplatz sind mehr als legitim: Allein über die Finanzierung der 47 grössten Klimakiller-Unternehmen hat die Credit Suisse, zusammen mit der UBS, im Jahr 2017 einen CO2-Ausstoss von 93,9 Millionen Tonnen zu verantworten. Zum Vergleich: In der Schweiz werden jährlich ungefähr 48 Millionen Tonnen CO2 ausgestossen. Die zwei Grossbanken verursachen mit ihren Investitionen also einen doppelt so grossen CO2-Ausstoss wie die restliche Schweiz.
Zu behaupten, dass jedes Individuuen die gleiche Verantwortung für eine nachhaltigere Zukuft trägt, ist angesichts dieser Zahlen absurd. Mit der Besetzung der Credit Suisse wollen wir aufzeigen, dass es nicht unsere individuellen Konsumentscheide sind, welche den Klimawandel stoppen können, sondern dass wir eine grundlegende andere Art des wirtschaftlichen Funktionierens benötigen. In der kapitalistischen Produktionsweise, in der alle Unternehmen gezwungen sind Profit zu erwirtschaften – bei Strafe des eigenen Untergangs –, werden wirksame Umweltschutzmassnahmen aufgrund des Konkurrenzkampfes zwangsläufig zu lästigen Kostenfaktoren. Es sind also Konzerne wie die Credit Suisse, die unsere Umwelt wissentlich zerstören!
Für uns ist klar, dass die Zeit der Appelle und des freiwilligen Handelns seitens der Konzerne vorbei ist. Um der Klimakrise wirksam begegnen zu können, ist eine Pflästerlipolitik wie bisher komplett untauglich. Nein, was wir brauchen, sind radikale Lösungen – also Lösungen, die das Problem an der Wurzel anpacken:
Credit Suisse und UBS enteignen! System change – not climate change!
Zusammen für eine ökologische, solidarische Zukunft!
Die Klimastreiks lassen sich nicht kriminalisieren! Wir kommen wieder, keine Frage!
*Falls jemand von der CS oder der Polizei nochmals kontaktiert wird: meldet euch bei uns. Wir lassen uns nicht spalten, halten trotz der Repression zusammen und werden solidarische Lösungen für allfällige Probleme finden!