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26 Jahre COP: Nichts als heisse Luft

Anfangs November findet ihn Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz statt. Liberale und gemässigte Teile der Klimabewegung setzen weiterhin grosse Hoffnungen auf die Konferenz und fordern die beteiligten Regierungen auf, endlich triftige Massnahmen gegen die Klimakatastrophe zu beschliessen. Appelle an die Vernunft der Regierungen setzen allerdings voraus, dass wir in einem vernünftigen System leben. Der Kapitalismus beweist uns aber – insbesondere in Bezug auf die Klimakrise – tagtäglich das Gegenteil. Deshalb werden international Gegenproteste zur COP26 organisiert. In Zürich finden am 6. und 7. November 2021 eine Demonstration und ein ökosozialistisches Forum statt. Wir veröffentlichen den Aufruf zu den Aktivitäten. (Red.)

von Klimastreik Zürich, Bewegung für den Sozialismus u.a.

Nachdem bereits seit Jahren Menschen im globalen Süden durch die Folgen der ökologischen Krise ihre Lebensgrundlagen verlieren, bekommen nun selbst privilegiertere Menschen aus dem globalen Norden die Klimakrise zu spüren. Der Sommer 2021 war geprägt von zerstörerischen Wetterereignissen: Rekordtemperaturen im Nordwesten Kanadas, sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Deutschland und Belgien, glühende Temperaturen und große Brände nicht nur in Griechenland und Sizilien, sondern auch in Kalifornien. Wir rasen auf den ökologischen Kollaps zu. Auch der jüngste IPCC schlägt erneut Alarm. Selbst wenn das für die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow vorgeschlagene Stabilisierungsszenario akzeptiert wird, würde das auf der COP21 beschlossene Pariser Klimaabkommen von 2015 und damit das 1,5-Grad-Ziel weit verfehlt werden.

COP26 führt uns in den sozialen und ökologischen Kollaps!

Diesen November treffen sich Regierungen und Expert*innen aus aller Welt zur COP26 in Glasgow. Seit 26 Jahren hat sich aus klimapolitischer Sicht nichts verbessert, im Gegenteil. Das ist kein Wunder, denn die UN-Klimakonferenz versucht einen unmöglichen Spagat. Zum einen verkörpert sie das Bewusstsein der Regierungen, dass die gegenwärtige ökologische Katastrophe unumkehrbare Folgen haben wird. Zum anderen steht sie für den Versuch, tatsächlich wirksame und deshalb einschneidende Massnahmen zu verhindern und stattdessen ein illusorisches «grünes Wachstum» zu propagieren.

Die Krise hat System

Weder grüner Kapitalismus, noch Marktökologie, noch „Green New Deals“ werden uns vor der sich verschärfenden sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Krise retten. Der Kapitalismus beruht auf dem Privateigentum der Produktionsmittel und immerwährendem Wachstum: er wird von einem Produktivismus angetrieben, der einzig der Profitmaximierung gehorcht, zum Nutzen des reichsten 1% und der ökonomisch stärksten Länder. Es besteht ein grundlegender Widerspruch zwischen der Forderung der kapitalistischen Unternehmen nach wirtschaftlichem und finanziellem Wachstum und den offensichtlichen Grenzen der menschlichen und ökologischen „Ressourcen“. Darum werden sich die Staaten, als Hüter der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen, an der COP26 auch nicht auf wirksame Massnahmen einigen können. 

System Change not Climate Change!

Wir wollen die COP26 weder ignorieren, noch unsere Hoffnung in ihn setzen. Vielmehr tragen wir unseren Protest auf die Strasse, gegen eine herrschende Politik, die Profite schützt und Krisenursachen verschleiert, statt sie zu beseitigen. Wir reihen uns ein in die internationalen Proteste gegen die COP26 und machen sichtbar, dass es keine ökologische und gerechte Zukunft für alle geben kann, wenn wir den leeren Versprechen der Herrschenden glauben. Deshalb tragen wir auf die Strasse, was es für einen wirklichen ökologischen Wandel bedarf: System Change! Für einen Umweltschutz der 99%!

Infos zur Demonstration am 6. November 2021 in Zürich:

Infos zum Ökosozialistischen Forum am 7. November in Zürich:

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