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Nein zum LNG-Terminal in Schweizerhalle – fossiler Ausstieg statt Ausbau!

In Schweizerhalle bei Basel soll ein Terminal für Flüssiggasimporte gebaut werden. Dieses Projekt ist ökologisch widersinnig und muss von der Klimagerechtigkeitsbewegung bekämpft werden.

von BFS Basel

Der Wegfall russischen Gases führt bei gleichbleibendem Energieverbrauch zu Energieknappheit. Doch anstatt diese Situation als Anstoss für längst überfällige Massnahmen wie den Ausbau der erneuerbaren Energie sowie die Reduktion des Energieverbrauchs zu nehmen, machen Regierungen und Wirtschaft das genaue Gegenteil. Unter dem willkommenen Deckmantel der Alternativlosigkeit wird der kontraproduktive Ausbau von alternativen fossilen Energien wie Liquified Natural Gas (LNG) in der Schweiz vorangetrieben. So auch mit dem neu geplanten LNG-Terminal in Schweizerhalle.

Was ist LNG?

Liquified Natural Gas (LNG) ist Erdgas, das für einfacheren Transport ohne Pipeline auf -162°C heruntergekühlt wird. Dadurch wird das Gas verflüssigt (engl.: liquified) und benötigt 600 mal weniger Platz. Am Verbrauchsort wird das flüssige Gas wieder erwärmt und danach wie anderes Gas verbrannt, um daraus Energie zu gewinnen. Die Verflüssigung des Gases ist sehr energieintensiv und benötigt 10 – 25% der Energie, die man später aus dem Gas herausholen kann. Der Transport lohnte sich deshalb bisher wirtschaftlich nur dann, wenn er über sehr weite Strecken (>6000km) geschah, ansonsten sind Pipelines viel effizienter. Das ist auch der Grund, weshalb das Thema LNG erst seit dem Wegfall der russischen Gaslieferungen so aktuell wurde in Europa.

LNG ist klimaschädlich!

LNG ist abgesehen von wirtschaftlichen Überlegungen, wie alle fossilen Energieträger, schädlich für das Klima. Der Transport per Tankschiffen ist schon an sich extrem unökologisch, da die meisten grossen Schiffe immer noch mit Schweröl fahren. Der Abbau von LNG geschieht meist über umweltschädliches Fracking, was die Abbaugebiete dauerhaft schädigt und chemisch verpestet, wobei dies durch die langen Transportwege am Verbrauchsort, also z.B. in der Schweiz, nicht direkt ersichtlich und einfacher zu ignorieren ist. Aber auch ohne diesen Abbau ist LNG ökologisch widersinnig: Da LNG zu 98% aus dem hoch reaktiven Treibhausgas Methan besteht, welches beim Verbrauch nicht restlos verbrannt wird und auch in der Transportkette immer wieder in kleinen Mengen entweicht, heizt es den Klimwandel weiter an.

LNG ist keine Lösung für Energieknappheit!

Die wissenschaftlichen Daten zur Klimakrise machen klar: der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern hat nach wie vor höchste Priorität. Mit fossiler Energie lassen sich noch immer höhere Profite einfahren, weswegen sich die Energieindustrie auf jede Entschuldigung stürzt, umweltschädliche und profitable Techniken weiterzuverwenden und den Ausstieg weiter aufzuschieben. Weil sich die Investitionen schliesslich rentieren müssen, führen Investitionen in LNG-Infrastruktur dazu, dass erneuerbare Alternativen weiter ausgebremst werden. Den Profit der Vermögenden hintenanzustellen, um dafür in der Zukunft einen lebenswerten Planeten zu haben, leuchtet dem gesunden Menschenverstand sofort ein, kapitalistische Interessen hingegen sind notorisch kurzsichtig: Der Fast-Food-Profit vor der Nase trumpft jeglichen Klima-Infarkt in der Zukunft.

Nachhaltige Wege aus der Energieknappheit sind möglich!

Eine offensichtliche und unterdessen auch allgemein anerkannte Massnahme ist die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen. Zudem muss der heutige Energieverbrauch drastisch reduziert werden. Wir müssen mit der kapitalistischen Wachstumslogik brechen und die Industrie (Öl/Gas/Kohle, Rüstung, Auto, Finanzen) muss entlang gesellschaftlicher Bedürfnisse radikal um- und zurückgebaut werden. Dies kann auch gleich genutzt werden, um die Arbeitszeit radikal zu kürzen, damit die Menschen mehr Lebensqualität erfahren und mehr Zeit haben, um ein aktiv beitragender und entscheidender Teil der Gesellschaft zu werden, anstatt ausgebeutete Malocher. Um Heizenergie zu sparen, müssen Wohnungen ökologisch sinnvoll und ohne Mieterhöhungen saniert werden. Die öffentliche Infrastruktur muss ausgebaut und demokratisiert werden. Der öffentliche Verkehr muss gestärkt werden.

Massnahmen gegen die Energieknappheit und die Klimakrise müssen also nicht zwingend aus Entbehrungen und Mühsal bestehen, sondern können gleichzeitig die Lebensqualität erhöhen!

Am 25. März findet eine Kundgebung vor dem Sitz des Gasverbund Mittelland in Arlesheim (Basel-Land) statt. Mehr Infos auf den Kanälen des Klimastreik Basel.

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1 Kommentar

  1. Pingback:Care und Klima: zwei Seiten einer Krise

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