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Glencore liefert Kohle für den Genozid in Gaza

Glencore verdiente in den letzten sieben Monaten Millionen mit der Versorgung der israelischen Stromnetze, während Palästina in Dunkelheit getaucht wurde. Darum gingen am 29.05.24 Aktivist:innen vor die GV von Glencore.

von Koalition gegen Glencore

Nach Angaben von Kpler hat Glencore in den letzten sieben Monaten mehr als eine halbe Million Tonnen kolumbianische Kohle nach Israel geliefert. Damit hat Glencore rund 50 Millionen US-Dollar eingenommen, um Israels Stromnetze zu versorgen, die nicht zwischen ziviler und militärischer Infrastruktur unterscheiden. Die von Glencore gelieferte Kohle ermöglichte es Israel, Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza zu begehen.

Der Großteil der kolumbianischen Kohle, die nach Israel exportiert wurde, stammt aus der umstrittenen Cerrejon-Kohlemine in der Region La Guajira. 

Die Demonstrant*innen, die sich vor der Hauptversammlung von Glencore versammelt hatten, beschuldigten das in der Schweiz ansässige Unternehmen, indigene Gemeinschaften, die in der Nähe der Cerrejón-Kohlemine in Kolumbien leben, zu vertreiben und gleichzeitig Israel zu ermöglichen, in Palästina Genozid zu begehen. Ein Mitglied der direkt betroffenen Gemeinschaft der Yukpa, das an der Generalversammlung teilnahm, prangert die Praktiken von Glencore an.

Demonstrant:innnen vor der GV in Zug.

“In Cesar, im Norden Kolumbiens, ist Glencore für die Auslöschung meines Volkes verantwortlich, das nun als unmittelbar vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Sie haben uns aus unseren angestammten Gebieten vertrieben, die Flüsse umgeleitet, das Land und die Luft, die wir atmen, verschmutzt. Fast 40 Kinder sterben jedes Jahr an den Folgen dieser Tagebaue. Wir sind Opfer des Extraktivismus der westlichen multinationalen Konzerne. Auf der anderen Seite der Kette, in Palästina, wird dieselbe Kohle, die uns tötet, zur Versorgung der militärischen Infrastruktur verwendet, die den Völkermord und die völkerrechtswidrig errichteten Siedlungen aufrechterhält. Glencore hat Blut an seinen Händen, nicht nur das Blut der Yukpa und Wayuu, sondern auch das der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, des palästinensischen Volkes und so vieler anderer. Wir sind hier, um ihrer Straflosigkeit ein Ende zu setzen.“

Trotz der eindringlichen Warnungen der internationalen Gemeinschaft hat Israel eine Offensive in Rafah gestartet und damit seine genozidale Kriegsoperation fortgesetzt, bei der unschuldige Menschen ums Leben kamen und Tausende von Zivilisten in Palästina verletzt und vertrieben wurden. Die Koalition fordert Glencore auf, Israels Genozid nicht länger zu unterstützen, und drängt auch Kolumbien, Südafrika und Russland, ein Embargo für Kohleexporte nach Israel zu verhängen.

An der Aktionärsversammlung wurde Glencore zu seinem moralischen Ansehen, seiner Pflicht gegenüber den Aktionären und seiner Verantwortung als Unternehmen befragt, nicht von schweren Verstössen gegen internationales Recht zu profitieren oder zu ihnen beizutragen.

Bild vor der GV in Zug.

“Glencore ist einer der wichtigsten Energielieferanten des Staates Israel. Das Schweizer Unternehmen ist aktiv mit Israel verbunden und trägt durch den Export von Kohle in die besetzten Gebiete Palästinas eindeutig dazu bei, dass Apartheid, Besatzung, Kolonisierung und Genozid den Palästinenser*innen fortgesetzt werden. Fast 65 % der von Israel importierten Kohle kommt aus Kolumbien, wo Glencore einer der Hauptakteure im Kohlebergbau ist. Diese Kohle macht fast ein Viertel der von Israel verbrauchten Energie aus, wovon ein beträchtlicher Teil die militärische Infrastruktur versorgt, die sowohl den anhaltenden Genozid in Gaza als auch die Unterstützung der illegalen Siedlungen im Westjordanland ermöglicht. Durch seine Komplizenschaft hat Glencore seine Aktionär*innen und Führungskräfte in den anhaltenden Genozid verwickelt. Das muss sofort aufhören.” sagte Zedel, Vertreter der Schweizer Koalition gegen Glencore

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