Im letzten Spätherbst hat Benjamin Jafari vom Bundesamt für Migration einen Negativ-Entscheid über sein Asylgesuch bekommen. Er hat dieses vor mehr als fünf Jahren nach seiner Flucht aus dem Iran bei seiner Einreise in die Schweiz gestellt. In diesen fünf Jahren hat Benj sich in Zürich gut eingelebt. Er hat fliessend Deutsch gelernt, sich politisch und künstlerisch engagiert und sich einen grossen Freundeskreis aufgebaut. Und er hat gewartet.
Er hat das Leben eines jeden Asylsuchenden in der Schweiz geführt, welches kein rosiges ist. Der Negativ-Entscheid des Bundesamtes für Migration ist vor allem wegen Mangel an Information zustande gekommen. Bei Benjs Ankunft in der Schweiz nach einer schwierigen Flucht war er nicht in der Lage vollumfänglich über seine Erfahrungen im Iran zu sprechen. Einerseits wegen einem Traumata und andererseits weil es ihm an Vertrauen in die Behörden fehlte, eine Skepsis die er nachvollziehbarerweise aus dem Iran mitbrachte. Eine Anhörung zu einem späteren Zeitpunkt wurde nicht bewilligt. Es steht allerdings ausser Frage, dass Benj in den Iran zurück reist, denn dort droht ihm der Tod.
Dieser Negativ-Entscheid hat ihn und sein gesamtes Umfeld sehr überrascht. Um herauszufinden was wir, seine Freunde, für ihn tun können haben wir uns alle getroffen. Über 50 Menschen sind zu diesem Treffen gekommen um dafür zu kämpfen, dass Benj bleibt. Aus dieser Plenumssitzung haben sich verschiedene Kleingruppen gebildet. Als erstes hat die „Anwalts-Gruppe“ gemeinsam mit Benj und seinem Anwalt ein 30-Seitiges Dossier zusammengestellt, welches als Beschwerde beim Bundesamt für Migration eingereicht wurde. Benj wartet jetzt wieder auf einen neuen Bescheid des BfM. Nun ist die Polit-Gruppe daran, Aktionen, Kundgebungen, etc. zu organisieren, denn Benj soll kein Einzelfall sein. Wir möchten die grosse Anzahl Menschen die sich mit Benj solidarisieren nutzen und eine breitere Bevölkerung über den Iran informieren. Gleichzeitig wird die menschenunwürdige Situation von Flüchtlingen in der Schweiz thematisiert. Weil der Anwalt Geld kostet und weil jede Kundgebung eine kostenpflichtige Bewilligung braucht, hat sich noch eine dritte Gruppe gebildet. Die Soli-Gruppe. Der Verein Hiergeblieben wurde gegründet, dazu ein Vereinskonto eröffnet und von nun an wird es verschiedene Solidaritäts-Aktionen geben um dieses Konto zu füllen und auf die Thematik aufmerksam zu machen. Die erste grosse Soli-Aktion ist ein Soli-Flomi-Brunch: am 24. Februar 2013 ab 11 Uhr gibt’s an der Gessnerallee 9-13 (Podium der ZHdK) Frühstück und Flohmarkt. Alle Einnahmen gehen an die Anwaltskosten von Benj. Weitere grosse und kleine Aktionen folgen.
Wir schulden dem Anwalt für seine Arbeit bereits mehrere tausend Franken. Und sobald das Verfahren weiter läuft wird es noch mehr werden. Wir können nicht auf diesen Anwalt verzichten, seine Fachkompetenz ist unentbehrlich. Wenn ihr Benj also auch unterstützen wollt, dann kommt zu unseren Soli-Anlässen und/oder spendet direkt auf unser Vereins Konto. Dafür sind wir euch alle sehr dankbar.
Mit den besten Grüssen Benjs Freunde.
Kontoangaben: Verein Hiergeblieben, 8000 Zürich
Konto Nr: 85-59620-1, IBAN: CH62 0900 0000 8505 9620 1,
BIC von PostFinance: POFICHBEXXX