Menu Schließen

Das Andere Davos 2022: Ökosozialistische Strategien entwickeln!

Das gegenwärtige Pandemie-Missmanagement der europäischen Regierungen zeigen ebenso wie die ergebnislose 26. UN-Klimakonferenz (COP26) im November 2021, dass die herrschende Klasse die Zukunft der Menschen und des Planeten der Logik der Profitmaximierung unterwirft. Für emanzipatorische Bewegungen stellen sich umso dringender die Fragen „wie weiter und was tun?“. Deshalb fokussieren wir uns am Anderen Davos 2022 am 14./15. Januar auf ökosozialistische Strategiedebatten.

von BFS Zürich

Im Januar 2022 sollte die nächste Ausgabe des Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos stattfinden. Aufgrund der Pandemie wurde diese nun verschoben. Ursprünglich hat das WEF geplant, unter dem Motto «Working Together, Restoring Trust» die Welt davon zu überzeugen, dass das «Who is Who» des fossilen Grosskapitals „nachhaltige“ und „vertrauenswürdige“ Lösungen für die drängenden Probleme der Menschheit erarbeiten würde.

Insbesondere im Hinblick auf die ökologischen Krisen führt diese Agenda jedoch zu einer weiteren Verschärfung der ohnehin schon katastrophalen Lage. Die Liste der strategischen Partner:innen des WEF liest sich wie ein «Who is Who» des fossilen Grosskapitals. Mit von der Partie sind nicht nur alle relevanten Finanz-, Agrar- und Industriekonzerne, sondern auch die globalen Ölriesen BP, Chevron, Equinor, Petrobras, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Socar und Total.

Es braucht nicht viel kreative Denkleistung, um zum Schluss zu gelangen, dass die notwendige Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft nicht mit, sondern nur gegen diese Konzerne durchgesetzt werden kann. Wie dringend ein umfassender Um- und Rückbau des gegenwärtigen Produktionsapparates ist, zeigten nicht zuletzt das von massiven Unwettern gekennzeichnete Jahr 2021 und der im August publizierte Weltklimabericht IPCC.

Unter diesen Vorzeichen stellen wir am Anderen Davos, das am 14./15. Januar 2022 als Gegenveranstaltung zum WEF stattfinden wird, die Frage nach ökosozialistischen Strategien ins Zentrum der Debatten.

Wenn der Kapitalismus Natur und Menschheit an den Rand des Kollapses bringt, dann müssen wir diskutieren, wie eine nicht-kapitalistische Gesellschaft aussehen könnte und wie wir dieses Ziel erreichen. Es gibt keine Patentrezepte auf diesem Weg und auch das Ziel lässt sich nicht auf dem Reissbrett entwerfen. Aber die sozialen und ökologischen Widerstände der letzten Jahre – insbesondere die feministische, die antirassistische und die Klima-Bewegung – geben Hinweise darauf, wie eine andere Welt aussehen könnte. Gleichzeitig fordern sie die Linke heraus, traditionelle Denkmuster und Organisierungsformen zu überdenken, sich mit neuen Fragen zu beschäftigen und sich neu zu vernetzen. Das Andere Davos versucht seit 1999 einen Beitrag zu dieser Vernetzung zu leisten und Raum für Diskussionen zu bieten.

Als Gäste mit dabei sind dieses Jahr der ökosozialistische Theoretiker Daniel Tanuro, die Philosophin Bini Adamczak, der Wirtschaftsgeograf Christian Zeller (Autor von «Revolution für das Klima»), Antonella Muzzupappa (Co-Autorin von «Crash Kurs Krise. Wie die Finanzmärkte funktionieren») sowie ökosozialistische Aktivist:innen aus der Schweiz und Deutschland.

Die Konferenz wird organisiert von der Bewegung für den Sozialismus (BFS/MPS) und findet per Zoom statt. Die Diskussionen werden auf Deutsch und Französisch übersetzt und auf Facebook live gestreamt. Alle Infos zum Programm und zur Durchführung gibt es hier:

Verwandte Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert