Am 25. September 2022 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die AHV21 ab. Die Bürgerlichen werden nicht müde zu wiederholen, dass die AHV in eine finanzielle Krise geraten wird. Das behaupten sie seit Jahrzehnten; eingetroffen ist das bisher aber nicht. Mit der AHV21 folgt nun also der nächste Angriff auf die Renten der Lohnabhängigen.
von BFS Zürich
Die AHV als wichtigstes Sozialwerk
Die AHV ist sozial gerechter als die 2. und 3. Säule und gehört deshalb aus- und nicht abgebaut. Die Vorlage der AHV21, beinhaltet hauptsächlich die Erhöhung des Frauenrentenalters und der Mehrwertsteuer. Dies sind aber beides ausgesprochen unsoziale und sexistische Massnahmen!
Während Frauen noch immer viel weniger verdienen und vielfach keine oder nur eine kleine Pensionskasse – also selbst angesparte Rente – haben, sollen wir jetzt aber noch ein Jahr länger arbeiten? Die feministische Bewegung sagt seit Jahren: Nein! Zudem triffen Mehrwertsteuererhöhungen arme Menschen real viel stärker als Reiche.
Es gibt sinnvolle und leicht umsetzbare Massnahmen, um die AHV-Kassen längerfristig zu füllen und unsere Renten zu sichern. Im Video stellen wir vor, wie die AHV – mittels Lohnerhöhungen sowie Steuererhöhungen für Unternehmen und Reiche – auf Jahre hinaus finanziell gesichert werden kann.
Das falsche Argument der steigenden Lebenserwartung
Das Todschlagargument für eine Rentenaltererhöhung ist die steigende Lebenserwartung, die eine Erhöhung des Rentenalters unumgänglich machen würde. Die allgemeine Lebenserwartung liegt in der Schweiz zurzeit bei 81 Jahren für Männer und 85 Jahre für Frauen. Diese Zahlen verschleiern aber eine entscheidende Tatsache: Nimmt man nämlich nicht die «Lebenserwartung im Allgemeinen», sondern die «Lebenserwartung bei guter Gesundheit» als Referenz, so zeigt sich, dass diese in der Schweiz bei ca 70 Jahren liegt.
Weiter belegen unzählige Studien, dass Lohnabhängige, die unter körperlich anstrengenden Arbeitsbedingungen leiden oder unter grossem psychischen Druck stehen, viel eher gesundheitliche Probleme im Alter und ergo eine tiefere Lebenserwartung haben.
Das betrifft unter anderem Menschen in feminisierten Berufen wie dem Gesundheits- und Betreuungswesen, in denen die Lohnabhängigen besonders häufig sowohl unter physischen als auch psychischen Belastungen leiden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Erhöhung des Rentenalters für Frauen eine noch grössere Frechheit.
Schlussfolgerungen
Wir halten also fest:
1. Es gibt keine finanzielle „Notwendigkeit“, das Rentenalter zu erhöhen. Eine Erhöhung hat zudem ungleiche und ungerechte soziale Folgen.
2. Die AHV ist sozial und nicht sexistisch – ganz im Gegensatz zur 2. und 3. Säule. Deshalb gehört die AHV ausgebaut und zwar mittels Erhöhung der Löhne sowie der Steuern für Unternehmen und Reiche.
3. Für die Mehrheit der Beschäftigten wäre heute eine Herabsetzung des Rentenalters notwendig. Eine solche Verkürzung der Lebensarbeitszeit wäre eine Antwort auf die zunehmende Intensivierung der Arbeit.
Weil wir die Angriffe der Bürgerlichen und der Unternehmen auf unsere Löhne und Lebensbedingungen nicht tolerieren, stimmen wir am 25. September NEIN zur AHV21.