
Zürich: Schweizweite Bau-Demo
Der Landesmantelvertrag Bau muss neu verhandelt werden. Die UNIA ruft deshalb zur grossen Bau-Demo auf. Auch der Klimastreik Zürich und die Bewegung für den Sozialismus (BFS) werden an der Demo teilnehmen.
Die ökologische Krise ist eng mit der kapitalistischen Organisation von Arbeit verknüpft, da diese auf Profit statt auf Bedürfnisse und ökologische Grenzen ausgerichtet ist und dabei Mensch und Natur systematisch ausbeutet. Eine solidarische und nachhaltige Zukunft erfordert daher eine grundlegende Veränderung der Produktionsweise. Arbeiter:innen spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie sowohl über praktisches Wissen verfügen, um die notwendigen Veränderungen hervorzubringen, als auch die Macht besitzen, eine solche Veränderung durchzusetzen.
Im Bausektor zeigt sich die Verknüpfung der Arbeitsweise mit ökologischen Fragen besonders deutlich. In der Schweiz ist der Gebäudesektor für rund ein Viertel der Inlands-Emissionen verantwortlich und der Bau verbraucht insgesamt mit Abstand die meisten Rohstoffe. Aus ökologischer Sicht ist deshalb ein Um- und Rückbau der Produktion notwendig. Ein Mittel dazu ist eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichbleibendem Lohn. Gleichzeitig ist der Bausektor nicht nur Verursacher ökologischer Probleme, sondern auch selbst stark von der Klimakrise betroffen. Wetterextreme beeinträchtigen die Produktivität und Planbarkeit von Bauvorhaben. Um wetterbedingte Verzögerungen abzufedern, wird von Seiten der Unternehmen zunehmend eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten gefordert. Es stellt sich hier ganz konkret die Frage, wer für die Folgen der Klimakrise bezahlen muss.
Alle diese Konflikte werden in den diesjährigen Verhandlungen des Gesamtarbeitsvertrages des Bauhauptgewerbes (Landesmantelvertrag) verhandelt. Die Klimabewegung muss deshalb die Bauarbeiter:innen in ihrem Kampf unterstützen und die gemeinsamen sozialen und ökologischen Interessen betonen.
Klimatreffpunkt: 14:45 Uhr beim Landesmuseum