Zürich: Veranstaltung mit Tamara Kamatović zu den Massenprotesten in Serbien
Demos, Streiks und Besetzungen mit Rekordbeteiligung: Eine der grössten Student:innenbewegung in Europa seit Mai 1968 skandiert, dass das öffentliche Wohl Serbiens im Dienste des korrupten Politklüngels ausverkauft und der Sozialstaat abgebaut wird. Was können wir lernen von den Herausforderungen und Erfolgen der Bewegung?
Tamara Kamatović ist Dozentin am Yehuda-Elkana-Zentrum an der Central European University in Wien. Sie schreibt regelmäßig über Themen aus den Bereichen Bildung und Politik. Ihre Familie stammt aus Novi Sad, Serbien.
Am 15. November 2024 starben beim Einsturz des unsorgfältig renovierten Betonvordachs des Bahnhofs der nordserbischen Stadt Novi Sad fünfzehn Menschen. Seither protestiert die serbische Bevölkerung gegen die rechtsnationale Regierung unter Aleksander Vučić, der Serbien als autoritäre Demokratie führt. Der Regierung wird vorgeworfen, das öffentliche Wohl Serbiens im Dienste des korrupten Politklüngels auszuverkaufen und den Sozialstaat abzubauen. Die anfänglichen Mahnwachen von Studierenden entwickelten sich zu einer ausgewachsenen Bewegung, die mittlerweile Lehrkräfte, Beamt:innen, illustre Persönlichkeiten und auch Landwirt:innen mobilisiert. Demos, Streiks und Besetzungen mit Rekordbeteiligungen üben Druck aus und erzielten zuletzt finanzielle Zusprüche an die Hochschulen sowie Veränderungen im Kabinett und den Rücktritt des Premierministers. Gerade mit dem andauernden Erstarken des Faschismus und der Rechtsentwicklung der Regierungen weltweit, ist es wichtiger denn je eine globale und starke Widerstandsbewegung weiter auszubauen und zu stärken. Wir schauen uns die Proteste genau an, und lernen von Herausforderungen und Erfolgen der Bewegung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des 1. Mai Fests auf dem Kasernenareal in Zürich statt und wird durch der Bewegung für den Sozialismus (BFS) organisiert.