Vielleicht hat sich der eine oder andere Mann schon die Frage gestellt, wie er den Frauen*streik vom 14. Juni 2019 unterstützen kann. Hier einige Anregungen, welche von unseren Genossinnen aus dem Spanischen Staat stammen. Auf die ständigen Fragen von Männern, was denn sie tun könnten, haben sie folgende Liste verfasst. (Red.)
Du bist ein Mann und möchtest den Frauenstreik unterstützen? Das solltest du beachten.
- Du bist Vater: Dann kümmere dich um die Kinder.
- Du bist ein Freund: Dann schlage vor, die Kinderbetreuung zu übernehmen.
- Du bist ein Arbeitskollege: Dann biete an, am Tag des Streiks die Schicht einer Kollegin* zu übernehmen.
- Du bist ein Chef: Dann gib den Frauen* den Tag frei, ohne Probleme oder Repressalien.
- Du bist ein Schulfreund: Dann unterstütze den Streik und deine Schulfreund*innen, die an diesem Tag fehlen werden.
- Du bist Lehrer: Dann mache keine Präsenzkontrollen an diesem Tag.
- Du bist Theaterdirektor: Dann sage Proben und Vorstellungen ab.
- Du hast ein Familienmitglied, das Unterstützung braucht und diese von einer Frau* bekommt: Dann beginne diese Aufgabe zu übernehmen.
- Du bist in einer Beziehung mit einer Frau*: Mache alles, was sie von dir benötigt, damit sie am Streik teilnehmen kann.
- Du arbeitest im Medienbereich: Dann sorge dafür, dass deine Kolleginnen* über den Streik und die Demonstrationen berichten.
- Du bist Aktivist: Dann verbreite die Information, ermutige viele Frauen* zum Mitmachen und sorge dafür, dass die Männer diese Liste im Kopf behalten.
- Du gehst an die Kundgebungen und Demonstrationen (Das heisst, dass keine Frau* deine Unterstützung benötigt): Dann höre mehr zu und sprich weniger. Stelle dich nicht in den Vordergrund, gebe keine Befehle. Respektiere Veranstaltungen, die non mixed sind. Suche nach Kundgebungen, in denen Männer willkommen sind, und begleite sie einfach.
Übersetzt von der Redaktion
In Zürich hat sich ein Unterstützungkollektiv von Männern* für den Frauen*streik gebildet. Ziel ist es, für den Streiktag und deren Vorbereitungen, Aufgaben wie Betreuung, Verpflegung, Übersetzungsarbeiten und weiteres zu organisieren, um damit das Frauen*-/feministischer Streik-Kollektiv zu entlasten. Wenn du mithelfen möchtest, melde dich unter:
14.juni-unterstuetzen-zh@immerda.ch
Pingback:Frauenstreik: Warum auch Lernende streiken sollen ‹ BFS: Sozialismus neu denken – Kapitalismus überwinden!
Ich überlege auch an dem Streik teilzunehmen. Das Einzige was mich zurückhält ist das Gefühl, dass diese ganzen Aufrufe einen gewissen anti-Männer touch haben und meiner Meinung nach geht dies klar gegen die Grundsätze des Feminismus. Es soll mehr bezüglich Gleichberechtigung in der Schweiz getan werden, doch den Männern vorzuschreiben was sie tun oder nicht tun können ist nicht korrekt. Wenn du ein Mann bist und du weisst nicht was du tun kannst, um diese ganze Bewegung zu unterstützen, dann komm auch an den Streik! Kämpfe Seite an Seite mit uns Frauen für eine Welt ohne Sexismus, auch Männern gegenüber! Es ist nicht sinnvoll einen Streik/eine Demonstration aufzurufen wenn darin die Sachen so angesprochen werden, als wenn „nur“ Frauen davon betroffen wären!! In diesem Streik sollte es nicht in erster Linie darum gehen, dass zum Beispiel weiblich Vergewaltigungsopfer aufgefordert werden sich zu Wort zu melden, sondern man sollte dies ALLGEMEIN fördern! Auch Männer können diesem Schicksal unterliegen und es ist missverständlich und auf eine ungewollte Art provokativ wenn immer nur von Frauen und Mädchen die Rede ist. In diesem Streik am 14. Juni sollte es um Gleichberechtigung gehen. Frauen sollen den Männern nicht untergeordnet sein, keine Widerrede. Doch das gleiche soll auch umgekehrt gelten. Wenn Gleichberechtigung, dann richtig. Frauen verdienen es, den selben Lohn für dieselbe geleistete Arbeit zu verdienen. Frauen verdienen es, die gleichen Chancen auf eine Arbeitsstelle zu haben wie Männer, keine geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung! Frauen verdienen es, das Recht zu haben über ihren eigenen Körper zu bestimmen. Frauen verdienen es, nicht diskriminiert zu werden aufgrund ihres Aussehens, Herkunft, Glaubensrichtung, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung usw. genau so wie Männer! JEDER VERDIENT DAS! Es gibt aber trotzdem, wenn auch wenige, Angelegenheiten in welchen die Frauen den Männern gegenüber einen Vorteil haben. So zum Beispiel die Wehrpflicht welche bis anhin nur (Schweizer) Männer absolvieren müssen. Ich denke es ist wichtig, dass man klar sagt, dass es am 14. Juni die Gleichberechtigung im Mittelpunkt steht. Und jeder der findet, dass man dies dringend fördern und voranbringen muss, der soll auch an den Streik kommen und teilnehmen, EGAL WELCHES GESCHLECHT!! Solidarität ist gefragt und ich denke, wenn die oben genannten Punkt den Kern der Ziele dieses Streiks bilden, so bin auch ich bereit an diesem zu marschieren.
Danke SARA SOFIA, für deine klaren Worte.
Gleichstellung betrifft alle, und Widersprüche sollen nicht verschwiegen oder umgangen werden.
Du machst mir Mut.
Pingback:Multimondo | Frauenstreik am 14. Juni 2019
Totale Gleichberechtigung kann es frühestens dann geben, wenn Menschen nicht mehr nach dem Geschlecht oder Hautfarbe einkategoriert, sondern individuell angesehen werden. Damit eine Gruppe von Menschen diskriminiert werden kann, muss zuerst eine solche Gruppe geschaffen werden. Am primitivsten ist es, wenn dies nach dem Körper geschieht. Wenn ich streiken gehe, mache ich das nicht als Mann, sondern als Mensch, unabhängig vom Geschlecht.
Wir sind Menschen und ich würde mir gleiche Rechte für ALLE wünschen.
Darum freue ich mich über jeden Mann, der mit seiner Präsenz am Frauenstreik seine Freundin, Mutter, Arbeitskollegin, Tochter, etc. unterstützt.
Lasst uns die veralteten Rollenbilder gemeinsam durchbrechen.